Die Zahl der Asylgesuche ist im Jahresvergleich gesunken. In den Monaten Juli, August und September wurden 42 Prozent weniger Asylgesuche eingereicht als im dritten Quartal 2015. Ein Grund für den Rückgang ist, dass weniger Menschen in der Schweiz Asyl wollen.
Diese Menschen hätten andere Länder als Ziel, schrieb das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag. Ausgewirkt hat sich auch die Schliessung der Balkanroute.
Stark gesunken sind laut SEM die Asylgesuche von Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Auch Eritreer und Eritreerinnen haben weniger Gesuche eingereicht.
Nach Angaben des SEM reisten gegenüber dem Vorjahr nur halb so viele Eritreer über das Mittelmeer nach Italien. Von ihnen bat rund ein Drittel bereits im Nachbarland um Asyl, mehr als noch 2015. Auch dass im vergangenen September 258 Asylgesuche weniger eingereicht worden sind als noch im August, liegt laut SEM an den Eritreern.
Eritrea bleibt aber wichtigstes Herkunftsland der Asylsuchenden in der Schweiz: In den ersten neun Monaten des Jahres stammten 3782 der insgesamt gezählten 21’382 Gesuche von Eritreern. Zweitwichtigstes Herkunftsland ist mit 2890 Gesuchen Afghanistan. Dahinter folgen Syrien mit 1645 Gesuchen und Somalia mit 1363.
Das SEM geht davon aus, dass bis Ende Jahr rund 30’000 Asylgesuche gestellt werden. Es spricht dabei vom «wahrscheinlichsten Szenario»: Angesichts der unsicheren Entwicklung in den Konfliktgebieten lasse sich nicht sagen, wie sich die Migration entwickle, schreibt es. Ein erneuter Anstieg der Gesuche sei nicht ausgeschlossen.