Im zweiten Jahr in Folge mussten auf Schweizer Strassen mehr Autofahrerinnen und Autofahrer ihren Führerausweis abgeben. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl 2015 um 3,1 Prozent auf 80’176 Personen. Am häufigsten waren Schnell- und Blaufahrer betroffen.
Damit haben die Kantone im zweiten Jahr in Folge mehr Führerausweise eingezogen, wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) am Dienstag mitteilte. Nach einem Höchststand im Jahr 2010 mit fast 79’000 Fällen war die Zahl der Entzüge stetig gesunken, zuletzt 2013 auf rund 75’700 Fälle.
Am meisten Lenker erwischte es 2015 wie schon in den Vorjahren wegen zu schnellen Fahrens. Mit 30’622 Fällen stiegen die Entzüge um 2,2 Prozent an. Rückläufig waren dagegen die Fälle wegen Alkohol am Steuer. 15’686 Autofahrern mussten aus diesem Grund ihren Ausweis abgeben – ein Minus von 0,6 Prozent.
Weiter angestiegen ist Zahl der Ausweisentzüge wegen Fahrens unter Drogeneinfluss. 4554 Personen oder 13,3 Prozent mehr als im Vorjahr mussten deswegen den Ausweis abgeben.
Viele Verwarnungen wegen Smartphone
Die Entzüge wegen Unaufmerksamkeit und Ablenkung, wozu auch die unerlaubte Verwendung von Mobiltelefonen gehört, verzeichneten ebenfalls eine Zunahme – um 1,4 Prozent auf 10’735 Fälle. Die Zahl der Verwarnungen nahm sogar um rund 20 Prozent zu.
Das neue Kaskadensystem bei den Wiederholungstätern zeigt laut dem ASTRA Wirkung. Während bei den Ersttätern die Zahl der Entzüge nur leicht zugenommen hat, stieg die Zahl bei den Wiederholungstätern deutlich.
Rund 60 Prozent der Ausweisentzüge im Jahr 2015 waren auf einen Monat bis drei Monate befristet. Knapp ein Viertel der Führerausweise mussten hingegen auf unbestimmte Zeit entzogen werden. Dies entspricht einer Zunahme von 12,7 Prozentpunkten.