Der Flüchtlingsstrom aus Nordafrika nach Europa hat im vergangenen Jahr ein Rekordausmass erreicht. Gemäss dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) kamen mindestens 58’000 Migranten über das Mittelmeer.
Schätzungen zufolge verloren mehr als 1500 Menschen beim Versuch, nach Europa zu gelangen, das Leben, was ebenfalls ein neuer Höchstwert ist. Mit 56’000 kam der überwiegende Teil derjenigen, welche die Küste erreichten, in Italien an, wie UNHCR-Sprecherin Sybella Wilkes am Dienstag sagte. 28’000 von ihnen stammten aus Tunesien.
Zusätzlich zu den Flüchtlingen, die das Mittelmeer überquerten, kamen laut griechischen Behörden rund 55’000 auf dem Landweg über die türkisch-griechische Grenze. Nach dem Ende des Regimes von Muammar al-Gaddafi im August sei die Zahl der Migranten stark zurückgegangen, erklärte die Sprecherin.
Trotz der schlechten meteorologischen Bedingungen hätten seit Jahresbeginn drei Boote mit Migranten an Bord das Mittelmeer zu überqueren versucht. Eines davon, auf dem sich 55 Menschen befanden, ist seit Mitte Januar als vermisst gemeldet. Ein anderes mit 72 Somaliern an Bord war am 13. Januar von der italienischen Küstenwache gerettet worden.