Der nasse Frühling hinterlässt auch bei den Schweizer Kirschen Spuren. Die Produzenten erwarten für 2016 mengenmässig bestenfalls eine mittlere Ernte.
Mit Schätzungen tun sich die Produzenten derzeit schwer, wie die Verantwortlichen des Früchte-Zentrums Basel am Dienstag vor den Medien in Bözen AG sagten. Es sei schon im Verlauf des gesamten Frühlings schwierig gewesen abzuschätzen, was weiterwachse und was nicht.
Bei den Tafelkirschen gehen die Produzenten von einem mittleren Ertrag in Höhe von knapp über 2000 Tonnen aus. Damit wäre die Ernte etwa gleich gross wie letztes Jahr, als wegen Trockenheit und Hitze 2194 Tonnen von den Bäumen genommen werden konnten.
Das nasskalte Wetter der letzten Wochen wirkte sich stark auf das Steinobst aus. Selbst bei gedeckten Anlagen wurden bei den derzeit reifenden Sorten Schäden festgestellt. Viele Kulturen konnten nicht gedeckt werden, weil die Nässe den Einsatz von Maschinen verhinderte.
Ende Mai gingen die Verantwortlichen davon aus, dass rund 600 Tonnen Konservenkirschen geerntet werden können. Diese Schätzung erweist sich nun als zu optimistisch. Die Bäume litten stark unter den Niederschlägen. Die Nachfrage kann dieses Jahr nicht gedeckt werden. Gleiches gilt auch für die Brennkirschen. Diese Bäume leiden am meisten unter der mangelnder Pflege.
Sorgen bereitet den Kirschenproduzenten auch die Kirschessigfliege. Berechnungen zeigten, dass die Fliege auch ohne direkte Schäden wegen vorbeugenden Massnahmen pro Jahr und Hektar Kosten von rund 2000 Franken verursachte, hiess es in Bözen.