Diovan-Patentablauf: Novartis-Chef sieht drei schwierige Quartale

Das Ende September abgelaufene US-Patent für den Umsatzrenner Diovan dürfte dem Basler Pharmakonzern Novartis drei schwierige Quartale bescheren. In der zweiten Hälfte 2013 sollte dieser Effekt aber verpufft sein, sagte Novartis-Chef Joe Jimenez.

Sieht drei schwierige Quartale auf seinen Konzern zukommen: Novartis-Chef Joe Jimenez. (Archiv) (Bild: sda)

Das Ende September abgelaufene US-Patent für den Umsatzrenner Diovan dürfte dem Basler Pharmakonzern Novartis drei schwierige Quartale bescheren. In der zweiten Hälfte 2013 sollte dieser Effekt aber verpufft sein, sagte Novartis-Chef Joe Jimenez.

In den ersten Wochen nach dem Patentablauf von Diovan dürfte der Umsatzrückgang in den USA «signifikant» sein, sagte Jimenez in einem dem Interview mit der «SonntagsZeitung».

Wegen der Nachahmerprodukte sank der Umsatz bei Diovan gemäss Jimenez bereits um 2 Mrd. Dollar. Vorher hatte das Medikament 5,6 Mrd. Dollar in die Novartis-Kassen gespült. In der EU und in Kanada ist der Patentschutz für Diovan schon länger abgelaufen.

Keine Sparrunde

Einer Sparrunde erteilte Jimenez vorderhand eine Absage. Vereinzelt möge es zwar Einsparungen geben, ein grosses Programm sei nicht vorgesehen. Das Produktportfolio sei verjüngt und die neuen Medikamente würden sich laufend besser verkaufen. Im zweiten Halbjahr 2013 sollte darum der Umsatz markant steigen, sagte Jimenez dem Blatt.

Die Senkung der Medikamentenpreise durch den Bundesrat kritisierte Jimenez. Eine 20-prozentige Preissenkung sei «enorm hoch». Zudem führten Preissenkungen in der Schweiz auch zu Verbilligungen in den zur Preisfestlegung dienenden Referenzländern. Dass allein auf den Wechselkurs abgestellt werde, verzerre das Bild.

Zwar kam der Bundesrat der Pharmaindustrie mit dem Wechselkurs von 1,29 Fr. für den Euro entgegen. Tatsächlich kostet ein Euro um die 1,21 Franken. Dennoch reicht das Jimenez nicht. Er verlangte, die Preisgestaltung müsse auf der Kaufkraftparität basieren, also auf rund 1,40 Fr. pro Euro.

Die Abzocker-Initiative lehnt Jimenez, als US-Bürger nicht stimmberechtigt, ab. Sie werde der Schweiz bei der Wettbewerbsfähigkeit grosse Schwierigkeiten bereiten.

Novartis «wäre zweifellos gezwungen zu handeln, sollte die Initiative durchkommen». Über die Optionen liess er sich nicht aus. Jimenez war 2011 mit einem Salär von 16 Mio. Fr. der am besten verdienende Manager der Schweiz.

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