Die Ertragsbilanz der Schweiz weist für das vergangene Jahr einen deutlichen Überschuss aus. Der Saldo stieg gegenüber 2011 um 14 Milliarden Franken auf 66,3 Milliarden Franken.
Der Anstieg ist fast ausschliesslich auf die Kapitaleinkommen zurückzuführen, deren Saldo sich beinahe verdoppelte und 39,6 Mrd. Fr. erreichte, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag mitteilte. Insbesondere die Direktinvestitionen spülten mehr Geld in die Schweiz.
Demgegenüber veränderte sich die Bilanz im Handel mit Waren und Dienstleistungen kaum. Zwar exportierten die Uhren- und die Pharmaindustrie deutlich mehr ins Ausland. Zugleich brachen die Ausfuhren der Maschinen- und Elektronikindustrie um 10 Prozent ein.
Unter dem Strich wuchsen sowohl die Warenexporte als auch die Importe um 1 Prozent, der Überschuss lag mit 15,5 Mrd. Fr. leicht über dem Vorjahr. Bei den Dienstleistungen legten dagegen die Importe etwas stärker zu als die Exporte, der Saldo verringerte sich von 44,1 Mrd. auf 41,2 Mrd. Franken.
Im Kapitalverkehr ergab sich ein Nettokapitalexport, der sich gegenüber 2011 mehr als verdoppelte und 96,8 Mrd. Fr. erreichte. Die SNB führt dies in erster Linie auf ihre eigenen Devisenkäufe zurück: Die Währungsreserven der Notenbank vervierfachten sich von 43 Mrd. Fr. im Vorjahr auf 175 Mrd. Franken.
Gleichzeitig brachen die ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz von 21,2 Mrd. Fr. auf 1,1 Mrd. Fr. ein, was die SNB vor allem mit Desinvestitionen in den Finanz- und Holdinggesellschaften erklärt. Der Rückgang wurde allerdings durch die Direktinvestitionen der Schweiz im Ausland kompensiert, die beinahe im gleichen Ausmass schrumpften.