Aufgrund der Verschiebungen der Vortage werden zum Abschluss der ersten Woche in Wimbledon nicht weniger als 23 Einzelpartien ausgetragen. Die grossen Überraschungen bleiben aus.
Sechs Mal hatte Jérémy Chardy bislang versucht, gegen Novak Djokovic auch nur einen einen Satz zu gewinnen, stets ohne Erfolg. Der Franzose hatte vor dem Match gegen den Weltranglisten-Ersten deshalb wenig überraschend gesagt, er wisse, er müsse etwas ändern. Zwischen dem Wissen und dem Umsetzen bestehen aber Welten, wie sich dann einmal mehr zeigte: 6:3, 6:2, 6:2 lautete das Verdikt nach einer 86 Minuten dauernden Gala des Favoriten, der die erste Woche ohne Satzverlust überstanden hat. 38 Winner standen gerade einmal drei unerzwungenen Fehlern gegenüber. Im Fernduell mit seinem von allen Seiten erwarteten möglichen Finalgegner hat er minim die Nase vorn: Djokovic hat bislang 29 Games verloren, Murray deren 31.
Am Montag dürfte der Serbe von Tommy Haas erstmals getestet werden. Der Altmeister kann mit viel Selbstvertrauen antreten: Er besiegte gestern Feliciano Lopez und beendete damit die sieben Partien umfassende Serie des Eastbourne-Champions. Haas weiss auch, wie man Djokovic besiegt, er hat dies heuer auch schon in Key Biscayne bewiesen.
Als Marathon-Mann des Jahres erweist sich Andreas Seppi. Der Südtiroler setzte sich nach 1:2-Satzrückstand noch gegen die grosse asiatische Hoffnung Kei Nishikori durch. Seppi gewann damit auch seinen siebten Match des Jahres, in dem er über die volle Distanz von fünf Sätze gehen musste, eine wahrlich beeindruckende Bilanz.
Seppis nächster Gegner ist am Montag normalerweise Juan Martin del Potro. Allerdings scheint das «normalerweise» angebracht, hat sich doch der Argentinier kurz vor Spielende gegen den Slowenen Grega Zemlja einmal mehr verletzt. Beim Versuch, einen Stopball zu erlaufen, rutschte im vierten Game des dritten Satzes Del Potros Knie weg. Er musste sich anschliessend behandeln lassen, konnte die Partie beenden, wie es aber weitergeht, dürfte angesichts des Fragilität des Riesen aus Tandil erst am Montag feststehen.
Die fünfmalige Wimbledon-Siegerin Serena Williams setzte sich mühelos gegen die 42-jährige Japanerin Kimiko Date-Krumm mit 6:2, 6:0 durch und feierte den 600. Einzelsieg ihrer Karriere. Williams trifft nun auf die Deutsche Sabine Lisicki.