Roger Federer verpasst in Wimbledon seinen 18. Grand-Slam-Titel. Der Schweizer unterliegt Novak Djokovic 7:6 (9:7), 4:6, 6:7 (4:7), 7:5, 4:6. Der Serbe ist wieder die Nummer 1 der Weltrangliste.
Federer schnupperte im fünften Satz als erster Spieler erfolglos an einem Break. Danach kippte die Partie zu Gunsten des Serben, der mit dem Service-Durchbruch zum 6:4 ein hochklassiges und dramatisches Spiel gewann. Federer blieb letztlich gegen das spielerische Übergewicht des Serben chancenlos. Der Baselbieter hatte sich mirakulös in den fünften Satz gerettet, die grosse Wende jedoch blieb ihm verwehrt.
Der Schweizer war zu stark von seinem Aufschlag abhängig, der allerdings gut funktionierte. Im vierten Satz, beim Stand von 1:2 und 0:40, vermochte ihn dieser nicht zu retten. Dem Serben gelang das scheinbar vorentscheidende Break und läutete damit ein Break-Festival ein. Federer meldete sich sogleich zurück und verkürzte mit seinem ersten Service-Durchbruch auf 2:3. Die Freude war von kurzer Dauer. Federers Asse und Aufschlagswinner wurden seltener, Djokovic nutzte dies erneut zum Break.
Dem Serben blieb das Zittern gleichwohl nicht erspart. Als er zum Matchgewinn aufschlug, kassierte er prompt das Break zum 4:5. Federer wiederum nahm die Einladung nur zögernd an. Er wehrte, um auf 5:5 auszugleichen, einen Matchball mit einem Ass ab. Und der Schweizer setzte mit dem Break zum 6:5 gleich noch einen drauf! Nun konnte Federer nach dem vierten Game in Folge zum Satzausgleich servieren.
Der 17-fache Grand-Slam-Sieger hatte bereits im Startsatz das Glück auf seine Seite gezwungen. Er wehrte im Tiebreak bei Aufschlag Djokovic einen Satzball ab, einen weiteren mit eigenen Service. Zu Beginn des zweiten Satzes steigerte der Serbe den Druck und schaffte als erster Spieler ein Break. Einzig beim Stand von 5:4 wurde er vom Schweizer noch ernsthaft getestet. Ein Highlight bot Federer im dritten Satz, als er mit 4 Assen in Serie auf 5:4 erhöhte. Doch der Serbe liess sich von dieser Vorstellung nicht beeindrucken.
Djokovic feierte nach 2011 seinen zweiten Titel im Wimbledon, Federer bleibt auf deren sieben Sitzen. Er verharrt somit auf gleicher Stufe wie Pete Sampras und William Renshaw, die ebenfalls siebenmal gewonnen hatten. Djokovic zieht nach seinem 7. Sieg in einem Grand-Slam-Final (4mal Australian Open, 2mal Wimbledon, 1mal US Open) und dem ersten seit dem Australian Open 2013 in der Weltrangliste an Rafael Nadal (Sp) vorbei, Federer überholt Landsmann Stan Wawrinka und wird neu als Nummer 3 geführt werden. Der Baselbieter hat 17 Titel der höchsten Stufe in seinem Palmarès. Letztmals setzte er sich 2012 in Wimbledon durch. Sein erster Verfolger ist Nadal mit 14 Titeln.