Novak Djokovic scheitert am Australian Open so früh wie seit 2006 nicht mehr. In der 2. Runde unterliegt er Denis Istomin, der Nummer 117 der Welt, 6:7 (8:10), 7:5, 6:2, 6:7 (5:7), 4:6.
Djokovic, der in den letzten sechs Jahren am Australian Open nur eine Partie verlor (2014 gegen Stan Wawrinka), und Istomin, die Nummer 117 der Welt, lieferten sich ein episches Duell. Der Usbeke hatte zwei Chancen auf eine Zweisatz-Führung, brach aber nicht ein ein, nachdem Djokovic die Sätze zwei und drei gewonnen hatte. Er sicherte sich den vierten Satz im Tiebreak und schaffte zum 3:2 das entscheidende Break im fünften Durchgang. Nach fast fünf Stunden behielt Istomin die Nerven und servierte das Match aus. Die letzten beiden Punkte holte er sich mit zwei Aufschlagwinnern.
Djokovic agierte auf seinem bevorzugten Platz ungewohnt fehlerhaft. In den 4:50 Stunden leistete er sich 71 unerzwungene Fehler. Sein 30-jähriger Gegner, der in 33 Versuchen erst einmal (2012 die damalige Nummer 5 David Ferrer) einen Top-Ten-Spieler bezwang, hatte elf weniger. Daneben wuchs der Usbeke über sich hinaus und schlug vor allem hervorragend auf. Ausser im dritten Satz konnte er sich nie absetzen.
Letztmals hatte Djokovic am Australian Open vor elf Jahren die 3. Runde nicht erreicht. Die Weltnummer 2 ist mit sechs Titeln Rekordsieger im Melbourne Park. Nach dem er zwischen 2009 und 2016 bei 28 Grand-Slam-Turnieren in Folge immer mindestens die Viertelfinals erreicht hatte, scheiterte er nun aber zum zweiten Mal in drei Major-Events ungewohnt früh. In Wimbledon hatte er, ebenfalls als Titelverteidiger, in der 3. Runde gegen Sam Querrey verloren. Damit steht auch fest, dass Andy Murray auch nach dem Australian Open die Nummer 1 bleibt.
Djokovic zeigte sich als fairer Verlierer. «In den entscheidenden Momenten hat Istomin besser gespielt. Er verdiente den Sieg», sagte der Serbe. Mit seinem Spiel sei er natürlich nicht zufrieden gewesen. «Es war einer dieser Tage, an denen du dich einfach nicht so super fühlst.» Als Knackpunkt sah er den Beginn des vierten Satzes, als er seinen Lauf aus dem dritten nicht nutzen konnte. Im ersten Game hatte Djokovic einen Breakball, den er mit einem Vorhandfehler vergab.