Roger Federer kann den Traum vom achten Titel in Wimbledon nicht realisieren. Der Schweizer verliert den Final gegen die Weltnummer 1 Novak Djokovic in vier Sätzen 6:7 (1:7), 7:6 (12:10), 4:6, 3:6.
Für Djokovic war es der dritten Titel in Wimbledon nach 2011 und 2014. Federer dagegen verpasste den alleinigen Rekord von acht Triumphen auf dem heiligen Rasen im Südwesten von London (vorerst?) und muss sich die Bestmarke weiterhin mit dem Amerikaner Pete Sampras teilen.
Der 33-jährige Basler hatte bereits im Vorjahr gegen den Serben im Final den Kürzeren gezogen. Von den letzten vier Grand-Slam-Finals hat Federer nun drei verloren. Für Djokovic dagegen war es der neunte Grand-Slam-Titel. Und mit dem dritten Triumph in Wimbledon ist er beim Rasen-Turnier nun auf einer Stufe mit seinem deutschen Coach Boris Becker. Dieser hatte in Wimbledon in den Jahren 1985, 1986 und 1989 gewonnen.
Der Final 2015 zwischen den beiden aktuell besten Spielern war zumindest in den ersten beiden Sätzen hochklassig. Federer startete stark, konnte aber den frühen Break-Vorsprung (zum 4:2) nicht halten und war danach im Tiebreak ohne Chance. Gegen Ende des zweiten Satzes aber schien sich das Blatt zu wenden. Djokovic verpasste sieben Satzbälle zum 2:0 und verspielte auch einen 6:3-Vorsprung im Tiebreak.
Doch das Momentum kippte nicht auf die Seite von Roger Federer – vielleicht auch, weil der Final im dritten Satz wegen Regens für rund 20 Minuten unterbrochen werden musste. Federer verlor in den Sätzen 3 und 4 relativ früh seinen Aufschlag (zum 1:2 beziehungsweise 2:3) und kam danach nicht mehr ins Spiel zurück. Am Ende hat Djokovic den Sieg absolut verdient. Er returnierte fabelhaft und war in den längeren Ballwechseln solider als Federer.
Federers Enttäuschung hielt sich nach der Niederlage in Grenzen: «Ich spielte gut, aber Novak war grossartig. Deshalb kann ich trotzdem ganz zufrieden sein mit mir.» Und zur Freude der 15’000 Fans auf dem Centre Court sagte er auch noch: «Ich komme nächstes Jahr zurück und versuche, den achten Titel zu holen.» Der grosse Applaus der Menge war ihm auch als Verlierer sicher.