Fünf Monate nach der Machtübernahme in der Zentralafrikanischen Republik ist der frühere Rebellenführer Michel Djotodia als Präsident des Landes vereidigt worden. In einer Zeremonie schwor er am Sonntag seinen Eid auf die Übergangscharta, die derzeit als Verfassung dient.
Damit begann offiziell eine 18-monatige Übergangsphase, in der er das von gewaltsamen Konflikten und einer humanitären Krise beherrschte Land zu Neuwahlen führen will. Die Vereidigung fand im Beisein der Präsidenten der Republik Kongo, Denis Sassou Nguesso, sowie des Tschad, Idriss Déby, im Abgeordnetenhaus statt.
Die Rebellen der Séléka-Allianz hatten Ende März die Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, Bangui, eingenommen. Der damalige Rebellenführer Djotodia setzte sich selbst an die Staatsspitze, nachdem der Präsident François Bozizé nach Kamerun geflohen war.
Seit dem Machtwechsel glitt das verarmte Land aber zunehmend ins Chaos ab. Immer wieder wird über Exekutionen, Plünderungen und Krankheitsepidemien berichtet. Der UNO-Sicherheitsrat äusserte sich jüngst «tief besorgt» über die Lage in dem Land.