Dollarstärke lässt Syngenta-Umsatz im ersten Quartal wegbrechen

Die Dollarstärke und der langsame Start in der US-Anbausaison haben den Umsatz von Syngenta zu Jahresbeginn wegbrechen lassen. Im ersten Quartal sank der Umsatz des weltgrössten Herstellers von Pflanzenschutzmitteln um 14 Prozent auf 4,02 Mrd. Dollar.

Baumwoll-Setzlinge in einem Syngenta-Forschungslabor (Archiv) (Bild: sda)

Die Dollarstärke und der langsame Start in der US-Anbausaison haben den Umsatz von Syngenta zu Jahresbeginn wegbrechen lassen. Im ersten Quartal sank der Umsatz des weltgrössten Herstellers von Pflanzenschutzmitteln um 14 Prozent auf 4,02 Mrd. Dollar.

Vor allen die Aufwertung des Dollars zum Euro und zu den Währungen in den GUS-Staaten belasteten die Rechnung. In lokalen Währungen stagnierte der Umsatz hingegen, wie Syngenta am Freitag mitteilte.

Beim Pflanzenschutz, dem wichtigsten Unternehmensbereich, sank der Umsatz im ersten Quartal um 12 Prozent auf 2,84 Mrd. Dollar, in Lokalwährungen resultierte ein Plus von 1 Prozent. Beim Saatgut brachen die Verkäufe gar um 19 Prozent auf 1,02 Mrd. Dollar ein. In Lokalwährungen stagnierten sie hingegen.

Höhere Verkaufspreise

Syngenta vermochte im Berichtsquartal die Verkaufspreise insgesamt um 8 Prozent zu erhöhen. Dies ist hauptsächlich auf Steigerungen in den GUS-Staaten – für Syngenta vor allem Russland und die Ukraine – zurückzuführen. 80 Prozent der Währungs-Entwertungen in den GUS-Staaten hätten mit den Preiserhöhungen kompensiert werden können, erklärte Syngenta-Finanzchef John Ramsey gegenüber der Nachrichtenagentur AWP

Ohne die GUS-Staaten legten die Preise um 1 Prozent zu. In Europa konnte der Konzern laut Ramsey durchschnittlich 2 Prozent höhere Preise durchsetzen.

Für Konzernchef Mike Mack hat der Konzern damit in einem Umfeld mit volatilen Wechselkursen und Agrarpreisen die Fähigkeit unter Beweis gestellt, Risiken erfolgreich zu managen.

Der Konzernabsatz sank im ersten Quartal um 7 Prozent. Laut Ramsey sind 1 bis 1,5 Prozentpunkte davon dem freiwilligen Rückzug aus Teilen des margenschwachen Glyphosat-Geschäfts geschuldet.

Der Rest sei dem langen und harten Winter in Nordamerika zuzurechnen. Dadurch verzögerte sich der Saisonbeginn. In Kanada und Brasilien sank der Saatgutumsatz erwartungsgemäss unter anderem aufgrund rückläufiger Maisanbauflächen.

Festhalten an Prognose

Syngenta hat trotz des unerwartet starken Umsatzeinbruchs im ersten Quartal 2015 seine Jahresprognose bestätigt. Zu Jahresbeginn hatte der Konzern «im Wesentlichen» unveränderte Umsätze in Lokalwährungen in Aussicht gestellt. Das Betriebsergebnis (EBITDA) nach Währungseinflüssen wird sich laut den aktuellen Angaben etwa auf dem Niveau von 2014 bewegen.

Laut Konzernchef Mack befindet sich Syngenta zudem mit dem Massnahmenpaket zur Kostensenkung auf Kurs. Ziel der im Februar 2014 angekündigten Massnahmen ist es, unter anderem im Vertrieb, in der Forschung und in der Administration 2015 die Kosten um 265 Mio. Dollar zu senken.

Mit den vorgelegten Zahlen verfehlte Syngenta die Markterwartungen deutlich. Analysten hatten im Schnitt einen Gesamtumsatz zwischen 4,33 Mrd. und 4,40 Mrd. Dollar erwartet.

Aktie unter Druck

Im frühen Handel verloren die Syngenta-Aktien 2,5 Prozent. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI notierte leicht im Plus.

Analysten bezeichnen die Umsatzentwicklung als enttäuschend. Trotz substanziellen Preiserhöhungen sei das organische Wachstum weit hinter den Erwartungen geblieben. Dies nicht zuletzt als Folge eines schwächer als erhofften Absatzvolumens. Doch auch die Verschiebungen im Währungsgefüge hätten tiefe Spuren hinterlassen.

Das im letzten Jahr eingeleitete Restrukturierungsprogramm werde sich zwar margensteigernd auswirken. Mit einem veranschlagten Nullwachstum beim Umsatz in Lokalwährungen werde 2015 allerdings als weiteres Übergangsjahr in die Firmengeschichte eingehen, vermuten Analysten.

Dem einstigen Vorzeigeunternehmen drohten das dritte Jahr in Folge eine rückläufige Gewinnentwicklung und deutlich unter dem Machbaren liegende Margen, lautet der Tenor.

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