Dominik Paris gewinnt zum zweiten Mal nach 2013 den Abfahrts-Klassiker auf der Streif. Carlo Janka verpasst als Fünfter das Podest in Kitzbühel nur knapp. Beat Feuz stürzt auf dem Weg zum Sieg.
Dominik Paris gelangte zu seinem siebenten Weltcup-Sieg, dem dritten in Kitzbühel. Vor zwei Jahren hatte der 27-jährige Südtiroler am Hahnenkamm auch den Super-G gewonnen. Hinter Paris reihten sich überraschend zwei Franzosen ein. Der erst mit der Nummer 24 gestartete Valentin Giraud Moine verlor nur 0,21 Sekunden auf den Sieger, sein Landsmann Johan Clarey 0,33 Sekunden.
Top-Start von Janka
Carlo Janka wurde hinter Vorjahressieger Peter Fill Fünfter. Dem Bündner fehlten bei «Kaiserwetter» nur 44 Hundertstel zum möglichen ersten Abfahrts-Triumph auf der legendären Streif. Nach dem anspruchsvollen Startabschnitt mit Mausefalle und Steilhang lag er an erster Stelle. Sein Vorsprung auf den nachmaligen Sieger betrug nach 32 Fahrsekunden exakt sechs Zehntel.
Janka zeigte sich dementsprechend nach dem Rennen nur halbwegs zufrieden: «Ein Podestplatz oder ganz vorne, das war mein Ziel. Doch meine Linie stimmt an einigen Orten nicht ganz.» Bei der dramatischen Abfahrt im Vorjahr, die zahlreiche Sturzopfer gefordert hatte und wegen den schlechten Bedingungen nach 30 Fahrern abgebrochen werden musste, hatte der ehemalige Gesamtweltcupsieger hinter Fill und Feuz den 3. Rang belegt. Diesen verfehlte Janka heuer nur um elf Hundertstel.
Feuz: Sturz statt Sieg
Gar um 0,72 Sekunden, und dies nur gut 20 Fahrsekunden vor dem Ziel, lag Beat Feuz vor Dominik Paris. Doch der Berner schied auf dem Weg zu seinem Premieren-Sieg am Hahnenkamm aus. Der WM-Dritte von 2015 wählte bei der Hausbergkante wie im Training eine sehr direkte Linie, hob ab, konnte in der Traverse die Richtung nicht halten und stürzte heftig in die Sicherheitsnetze. Der in seiner Karriere schon so oft verletzte Feuz hatte jedoch Glück im Unglück. Nach kurzer Zeit konnte er wieder aufstehen und auf den eigenen Ski ins Ziel fahren. Dort verspürte er gemäss eigenen Aussagen keine Schmerzen.
Neben Janka schaffte es einzig noch Ralph Weber in die Top 30. Der in diesem Winter bislang enttäuschende St. Galler belegte mit knapp zwei Sekunden Rückstand den 28. Rang.
Am Sonntag findet in Kitzbühel traditionsgemäss der Slalom statt. Start zum ersten Lauf ist um 10.30 Uhr.
Kitzbühel (AUT). Weltcup-Abfahrt der Männer: 1. Dominik Paris (ITA) 1:55,01. 2. Valentin Giraud Moine (FRA) 0,21 zurück. 3. Johan Clarey (FRA) 0,33. 4. Peter Fill (ITA) 0,40. 5. Carlo Janka (SUI) 0,44. 6. Erik Guay (CAN) 0,49. 7. Adrien Théaux (FRA) 0,71. 8. Matthias Mayer (AUT) 0,75. 9. Hannes Reichelt (AUT) 0,82. 10. Steven Nyman (USA) 0,84.
Ferner: 17. Klaus Kröll (AUT), Christof Innerhofer (ITA) 1,53. 24. Aleksander Kilde (NOR) 1,82. 28. Ralph Weber (SUI) 1,93. 35. Patrick Küng (SUI) 2,11. 36. Kjetil Jansrud (NOR) 2,18. 37. Niels Hintermann (SUI) 2,32. 52. Gian Luca Barandun (SUI) 6,83. – 61 Fahrer gestartet, 53 klassiert. – Ausgeschieden u.a.: Beat Feuz (SUI), Nils Mani (SUI), Urs Kryenbühl (SUI) und Max Franz (AUT).