In Genf ist der Spatenstich für die Bahnverbindung Genf-Annemasse gefeiert worden. Der Baubeginn erfolgte knapp einhundert Jahre nach dem entsprechenden Vertrag zwischen Genf und dem Bund. Er läutet eine neue Ära in der grenzüberschreitenden Mobilität ein.
Die Konkretisierung der grenzüberschreitenden Bahnverbindung Cornavin-Eaux-Vives-Annemasse (CEVA) hat fast ein Jahrhundert gedauert. „Seit hundert Jahren wartet Genf nun auf den Bau dieses fehlenden Glieds im französisch-schweizerischen Bahnnetz“, blickte der Genfer Regierungspräsident Mark Muller zurück.
Symbolischer Akt
„Über alle Differenzen hinweg stehen wir – Genfer, Franzosen Schweizer – heute zusammen, um (endlich!) den Spatenstich für diesen Jahrhundertbau zu feiern“, freute sich Muller.
Mit einem symbolischen Akt läuteten Bundesrätin Doris Leuthard und SBB-Chef Andreas Meyer zusammen mit Muller und Jean-Jack Queyranne, Präsident des französischen Regionalrats Rhône-Alpes, „das Ende der Stumpengeleise“ zwischen dem französischen und schweizerischen Bahnnetz in der Agglomeration Genf ein.
Leuthard erinnerte daran, dass der Bau der CEVA der Auftakt für eine Serie von Eisenbahngrossprojekten in der Romandie sei. Die Verkehrsministerin bekräftigte zudem den Willen des Bundesrates, auf die wachsende Nachfrage im öffentlichen Verkehr einzugehen.
Architekturbüro Nouvel gestaltet Bahnhöfe
Die CEVA stelle einen Quantensprung für die Mobilität in Genf dar und bringe eine neue Dynamik in die Stadtentwicklung, erklärten SBB-Chef Andreas Meyer und Regierungspräsident Muller. Rund um die Bahnhöfe Lancy-Pont-Rouge, Genève-Eaux-Vives und Chêne-Bourg würden über 1000 Wohnungen entstehen.
Die Netze der SBB und der französischen Staatsbahnen SNCF, die heute je mit einem Stumpengeleise enden, werden dank dem Verbindungsglied CEVA miteinander verbunden. Damit soll ein richtiges S-Bahn-Netz für die Agglomeration Frankreich-Waadt-Genf entstehen, das sich dank CEVA von Lausanne bis Bellegarde, Annecy, Saint-Gervais und Evian erstrecken wird.