Das Duell der beiden Überraschungs-Teams der Champions-League-Saison bot höchst unterhaltsame Kost. Malaga und Dortmund trennten sich torlos in einem Match, der definitiv Tore verdient gehabt hätte.
Falls Borussia Dortmund in knapp einer Woche aus der Champions League ausscheiden sollte, wäre ein Grossteil der Analyse unabhängig vom Verlauf des Rückspiels klar. Wer so viele erstklassige Möglichkeiten auslässt wie der scheidende deutsche Meister in seinem ersten Champions-League-Viertelfinal seit 15 Jahren darf sich über gar nichts wundern. Nach der Pause hatten Robert Lewandowski (47.) und Mario Götze (65.) allen Grund, sich im «La Rosaleda» die Haare zu raufen. Der Pole, in seinen letzten neun Bundesliga-Einsätzen stets erfolgreich, verstolperte am Elfmeterpunkt eine Massvorlage von Götze kläglichst und dieser setzte danach einen Versuch aus bester Position um Zentimeter neben den entfernten Pfosten. Kurz danach rettete Roman Weidenfeller mit einer Glanztat gegen Spaniens Jungstar Isco. In der Schlussminute landete Antunes‘ Abschlussversuch nach einer überraschenden Freistossvariante knapp über der Latte.
Die Vorteile für das Rückspiel liegen aber weiter auf der Seite der Deutschen, obwohl sie das erste Mal in dieser Kampagne ohne Torerfolg blieben. Dortmund hat vor der gewaltigen Heimkulisse alle vier Heimspiele gegen Ajax Amsterdam, Real Madrid, Manchester City und Schachtjor Donetsk gewonnen. Malaga werden zudem gleich zwei wichtige Spieler nach der zweiten gelben Karte fehlen. Innenverteidiger Weligton sah den Karton zurecht vor der Pause, der defensive Mittelfeldspieler Manuel Iturra nach dem Wechsel.
Schon dass es zur Halbzeit 0:0 stand, grenzte an ein kleines Wunder, hatten doch die Teams Chancen à Discretion gehabt, das Skore zu eröffnen. Schon in dieser Spielphase hatten besonders die Westfalen allen Grund, sich über vergebene Möglichkeiten zu ärgern. In der ersten halben Stunde erspielte sich die Equipe von Jürgen Klopp ein klares Plus und forderte die Abwehr der Einheimischen immer wieder mit gepflegtem Kurzpassspiel und überraschenden Rhythmuswechseln.
Beinahe hätte sich die älteste Fussball-Weisheit einmal mehr bewahrheitet und hätten die Champions-League-Debütanten aus Andalusien die Versäumnisse der Gäste eiskalt bestraft. Kurz vor der Pause konnte Roman Weidenfeller in höchster Not einen Kopfball von Julio Baptista «kratzen», kurz zuvor war Javier Saviola um Sekundenbruchteile zu spät gekommen. Malaga-Coach Manuel Pellegrini hatte auf den Argentinier gesetzt, der ebenfalls sehr erfahrene Paraguayer Roque Santa Cruz (ehemals Bayern) musste während der ersten 75 Minuten mit der Ersatzbank vorlieb nehmen.
Malaga – Borussia Dortmund 0:0
La Rosaleda. – 30’000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eriksson (Sd).
Malaga: Willy; Gamez, Demichelis, Weligton, Antunes; Toulalan, Iturra; Joaquin, Isco (87. Duda); Julio Baptista (76. Santa Cruz), Saviola (67. Portillo).
Borussia Dortmund: Weidenfeller; Piszczek, Subotic, Felipe Santana, Schmelzer; Gündogan, Kehl (80. Bender); Reus (69. Schieber), Götze (92. Kirch), Grosskreutz; Lewandowski.
Bemerkungen: Malaga ohne Eliseu (verletzt), Dortmund ohne Hummels und Blaszczykowski (beide verletzt). Verwarnungen: 17. Grosskreutz (Foul). 19. Antunes (Foul). 30. Weligton (Foul/im Rückspiel gesperrt). 77. Iturra (Foul/im Rückspiel gesperrt).