Dortmund zum zweiten Mal im Final

Das Wunder von Madrid blieb aus: Borussia Dortmund reichte nach dem 4:1-Heimsieg gegen Real Madrid ein 0:2 im Rückspiel, um sich zum zweiten Mal für einen Final der Champions League zu qualifizieren.

Hochbetrieb im Dortmund-Strafraum mit Higuain beim Kopfball. (Bild: Si)

Das Wunder von Madrid blieb aus: Borussia Dortmund reichte nach dem 4:1-Heimsieg gegen Real Madrid ein 0:2 im Rückspiel, um sich zum zweiten Mal für einen Final der Champions League zu qualifizieren.

Was für ein Beginn im Bernabeu-Stadion vor 80’350 Zuschauern: Vier Corner für Real in den ersten acht Minuten und drei «Hundertprozentige» in der ersten Viertelstunde. Zuerst scheiterte Higuain an Roman Weidenfelder (4.), der danach auch Ronaldos Versuch mirakulös pariert (13.), und schliesslich zielt Özil (15.) am Pfosten vorbei, statt den einschussbereiten Ronaldo zu bedienen.

Dortmund musste schon nach 14 Minuten Mario Götze, der nächste Saison zu Bayern München wechselt, wegen einer Oberschenkelzerrung durch Grosskreutz ersetzen. In dieser Phase lagen die Deutschen nur einmal durch Robert Lewandowski, dem vierfachen Torschützen aus dem Hinspiel, nahe am Führungstor. Das Team von Jürgen Klopp fand danach zwar besser ins Spiel, war aber mit dem 0:0 zur Pause doch noch gut bedient.

Nach 50 Minuten hätte dann Lewandowski schon alles noch klarer machen können als es schon war: Doch der Pole schloss einen Konter mit einem Wembley-Lattenknaller ab. Real-Trainer Jose Mourinho reagierte, brachte mit Kaka (für Coentrao) und Benzema (für Higuain) zwei frische Offensivkräfte, später auch noch Khedira (für Xavi Alonso).

Doch gegen die gut organisierte Dortmund-Abwehr waren die Spanier vorerst kaum mehr gefährlich. Im Gegensatz zu Dortmund, das bei einigen Kontern einem Auswärtstor sehr nahe kam. Vor allen nach einer Stunde, als Real-Hüter Diego Lopez gegen den völlig freistehenden Gündogan in extremis retten konnte. Oder als Lewandowsi eine Viertelstunde vor Schluss aus rund acht Metern den Ball nicht richtig traf.

Die Hoffnung und Dramatik kehrten aber nach 83 Minuten zurück: Joker Benzema schloss einen herrlichen Angriff mit dem lang ersehnten Führungstor ab. Und als Ramos nach 88 Minuten den Ball aus acht Metern in den Netzhimmel hämmerte, kochte das Bernabeu bis zur letzten Sekunde der fünfminütigen Nachspielzeit. Doch von Bedeutung waren diese Treffer nur noch insofern, dass Real im vierten Duell in dieser Saison zum ersten Mal dem bisher in der Champions League ungeschlagenen Gegner eine Niederlage zufügen konnte.

Dortmund steht zum zweiten Mal nach 1997 im Final der Champions League und trifft am 25. Mai im Londoner Wembleystadtion höchstwahrscheinlich auf den deutschen Meister Bayern München, der am Mittwoch mit einem 4:0-Polster in Barcelona nichts mehr anbrennen lassen sollte.

Santiago Bernabeu. – 80’350 Zuschauer (ausverkauft). – SR Webb (Eng). – Tore: 83. Benzema 1:0. 88. Ramos 2:0.

Real Madrid: Lopez; Essien, Ramos, Varane, Coentrao (57. Kaka); Modric, Alonso (67. Khedira); Di Maria, Özil, Ronaldo; Higuain (57. Benzema).

Borussia Dortmund: Weidenfeller; Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer; Gündogan, Bender (91. Bender); Blaszczykowski, Götze (14. Grosskreutz), Reus; Lewandowski (87. Kehl).

Bemerkungen: Verwarnungen: 26. Coentrao (Foul). 43. Gündogan (Foul). 44. Higuain (Reklamieren). 45. Bender (Foul). 79. Ramos (Foul). 81. Khedira (Foul). 83. Weidenfeller (Spielverzögerung).

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