Dortmunds offene Rechnung mit Marseille

53 Tore zum Auftakt der Champions League vor zwei Wochen machen Lust auf mehr. In der ersten Tranche der 2. Runde gilt der Fokus am Dienstag vor allem der Gruppe F.

Jürgen Klopp (r.) sitzt gegen Marseille auf der Tribüne (Bild: Si)

53 Tore zum Auftakt der Champions League vor zwei Wochen machen Lust auf mehr. In der ersten Tranche der 2. Runde gilt der Fokus am Dienstag vor allem der Gruppe F.

Mit Arsenal und Napoli treffen die beiden Startsieger des Pools aufeinander. Beide Teams setzten den guten Saisonstart auch in der jeweiligen nationalen Meisterschaft fort: Arsenal ziert nach dem 2:1 gegen Swansea die Ranglistenspitze der Premier League, Napoli mit Coach Rafael Benitez ist Leader AS Roma durch das 2:0 in Genua auf den Fersen.

Borussia Dortmund hat mit Marseille im Duell der unterlegenen Teams des ersten Spieltages noch eine Rechnung aus der vorletzten Saison offen. Durch die beiden Niederlagen, unter anderem ein 2:3 nach 2:0-Führung in der letzten Runde, verspielte der BVB damals die Achtelfinal-Teilnahme und schied als Gruppenletzter aus. Optimismus schöpft der ungeschlagene Bundesliga-Leader aus der Galavorstellung beim 5:0 gegen Freiburg.

Schweiger statt Vulkan

Sein Wutausbruch im Auftaktspiel in Neapel trug Klopp eine Spielsperre ein, die er heute auf der Tribüne absitzt. Im Zusammenspiel mit seinem langjährigen Weggefährten Zeljko Buvac setzt Klopp auf Gedankenübertragung. «Wir brauchen keine Leitung. Zeljko und ich arbeiten meistens telepathisch zusammen – alles wird gut.»

Taktikspezialist Buvac ist das Gegenteil der «Vulkans». Interview-Wünsche lehnte der schweigsame Bosnier, der im Team eine ähnlich hohe Wertschätzung geniesst wie der Cheftrainer, lächelnd ab. «Zeljko redet nicht viel», erzählte Mittelfeldspieler Nuri Sahin. «Aber was er sagt, hat Hand und Fuss. Sein Wort ist Gesetz.» Neben Klopp fehlen Dortmund auch der rot-gesperrte Goalie Roman Weidenfeller sowie die verletzten Marcel Schmelzer, Ilkay Gündogan, Sebastian Kehl und Lukasz Piszczek.

Am 7. November 2012 trug sich im Celtic Park von Glasgow eine der grössten Überraschungen der letzten Champions-League-Saison zu. Dass sich Celtic gegen den FC Barcelona trotz erdrückender Dominanz der Katalanen (24:5 Schüsse, 73:27 Prozent Ballbesitz) 2:1 durchsetzen konnte, trieb dem legendären Rocksänger Rod Stewart die Tränen in den Augen. Einen Tag später durfte sich Trainer Neil Lennon auch von Sir Elton John zum Coup gratulieren lassen.

Die Vorzeichen, dass Celtic den Exploit wiederholen kann, stehen nicht allzu gut. Im Ligacup unterlag der schottische Meister in der letzten Woche dem Zweitligisten Morton 0:1, Gegner FC Barcelona blickt mit sieben Siegen auf den erfolgreichsten Liga-Start der Vereinsgeschichte zurück. Auch ohne den verletzten Lionel Messi scheinen die Rollen klar verteilt.

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