Borussia Dortmund bekommt schon im ersten Spiel zu spüren, dass die Champions-League-Gruppe F unangenehm ist. Der Finalist der letzten Saison unterliegt bei Napoli mit 1:2.
Im San-Paolo-Stadion war für die Dortmunder in der ersten Halbzeit alles schief gegangen, was schief gehen konnte: Sie handelten sich einen Rückstand ein, Trainer Jürgen Klopp wurde auf die Tribüne verbannt, Abwehr-Patron Mats Hummels musste sich verletzungsbedingt auswechseln lassen und Goalie Roman Weidenfeller sah die rote Karte. Auf der Gegenseite hatte ein Schweizer Trio am Schluss allen Grund zum Jubeln. Gökhan Inler und Valon Behrami spielten bei Napoli im defensiven Mittelfeld durch. Blerim Dzemaili registrierte den Erfolg als Ersatzmann. Im Vergleich zwischen den Tabellenführern der Serie A und der deutschen Bundesliga hatten die Süditaliener wesentlich mehr zu lachen.
Das Gegentor zum 0:1 in der 29. Minute hatte Jürgen Klopp in Rage versetzt. Sein Zorn richtete sich gegen das portugiesische Schiedsrichter-Gespann. Die Unparteiischen hatten unmittelbar vor dem Treffer Neven Subotic lange nicht erlaubt, aufs Feld zurückzukehren. Der Serbe hatte sich wegen einer Wunde am Kopf an der Seitenlinie behandeln lassen müssen. Nach Klopps Meinung wäre Subotic schon früher wieder einsatzbereit gewesen. Dadurch hätte wohl in seiner Verteidigung mehr Ordnung geherrscht. Wenige Sekunden nachdem Subotic seinen Platz im Defensiv-Verbund wieder eingenommen hatte, lenkte Gonzalo Higuain per Kopf eine Flanke von Camilo Zuniga ins Netz ab.
Noch vor der Pause schwammen dem BVB weitere Felle davon. Unmittelbar nachdem Mats Hummels schwer angeschlagen vom Platz gehinkt war, folgte ihm ein Teamkollege noch unfreiwilliger. Roman Weidenfeller berührte den Ball gegen den anstürmenden Higuain ausserhalb seines Strafraums mit den Händen und wurde vom Platz gestellt. In Unterzahl gestaltete sich die Aufgabe für die Dortmunder als zu kompliziert. Sie hatten nur wenige Ausgleichsmöglichkeiten, ehe Lorenzo Insigne mit einem Weltklasse-Freistoss für Napoli auf 2:0 erhöhte (67.). Die Italiener konnten im Endeffekt auch das späte und spektakuläre Eigentor von Zuniga verkraften.
Im anderen Spiel der Gruppe schlug Arsenal London auswärts Olympique Marseille mit 2:1. Theo Walcott brachte die Engländer mit dem 1:0 in der 65. Minute auf die Siegerstrasse. Er profitierte von einem kapitalen Abwehrfehler von Jérémy Morel. Den Südfranzosen gelang der Anschlusstreffer erst in der Nachspielzeit per Foulpenalty.
Telegramme:
Napoli – Borussia Dortmund 2:1 (1:0)
San Paolo. – 60’000 Zuschauer. – SR Proença (Por). – Tore: 29. Higuain 1:0. 67. Insigne 2:0. 87. Zuniga (Eigentor) 2:1.
Napoli: Reina; Maggio, Albiol, Britos, Zuniga; Behrami, Inler; Callejon, Hamsik (92. Mesto), Insigne (73. Mertens); Higuain (78. Pandev).
Borussia Dortmund: Weidenfeller; Grosskreutz, Subotic, Hummels (45. Aubameyang), Schmelzer; Sahin, Bender; Blaszczykowski (45. Langerak), Mchitarjan (76. Hofmann), Reus; Lewandowski.
Bemerkungen: Napoli u.a. ohne Dzemaili (Ersatz). Borussia Dortmund ohne Kehl, Sokratis, Gündogan und Piszczek (alle verletzt). 30. Dortmund-Trainer Klopp wegen Reklamierens auf die Tribüne geschickt. 33. Gelbe Karte gegen Behrami (Foul). 45. Hummels verletzt ausgeschieden. 45. Rote Karte gegen Weidenfeller (Hands ausserhalb des eigenen Strafraums), Blaszczykowski macht Platz für Ersatzgoalie Langerak. 70. Lattenschuss Aubameyang.
Olympique Marseille – Arsenal London 1:2 (0:0)
Vélodrome. – SR Benquerença (Por). – Tore: 65. Walcott 0:1. 84. Ramsey 0:2. 93. Jordan Ayew (Foulpenalty) 1:2.
Arsenal London: Szczesny; Sagna, Koscielny, Mertesacker, Gibbs; Flamini (91. Miyaichi), Ramsey; Walcott (78. Monreal), Wilshere, Özil; Giroud.
Bemerkungen: Arsenal London u.a. ohne Cazorla, Rosicky, Podolski, Oxlade-Chamberlain, Arteta und Diaby (alle verletzt).