Biel engagiert mit Blick auf das drohende Playout zwei NLA-Rückkehrer. Aus der KHL stösst Alexej Dostoinow (26) vorerst bis Saisonende zum Tabellenletzten, von Färjestad kommt Robbie Earl (30).
Im Gegenzug lösen die Berner die knapp zweijährige Zusammenarbeit mit dem schwedischen Flügel Pär Arlbrandt (33) vorzeitig. Der russisch-amerikanische Doppelbürger Dostoinow, im Winter vor acht Jahren im Juniorenalter während sieben NLA-Partien erfolgreich im Kampf gegen die Relegation in Biel engagiert, besitzt als Ex-Nachwuchs-Spieler des EHC Dübendorf eine Schweizer Lizenz.
Nach einem längeren Parcours in verschiedenen kanadischen Junioren-Ligen empfahl er sich beim HC Lausanne mit 120 Skorerpunkten in zwei Saisons für einen Vertrag beim SC Bern, ein Jahr später unterschrieb der Zürcher in Ambri-Piotta.
Nachdem ihm die Tessiner keine Offerte mehr unterbreiteten, wagte er im letzten Herbst den Sprung in die russische Kontinental Hockey League (KHL). Jekaterinburg beschäftigte Dostoinow, schob ihn aber trotz respektablen Leistungen wenige Wochen vor der Spengler-Cup-Premiere des Klubs zu Metallurg Nowokusnezk ab, das in einer unwirtlichen Stadt ohne jegliche Perspektiven am Ende der KHL-Skala klassiert ist.
Im Südwesten Sibiriens endete das Osteuropa-Abenteuer Dostoinows nach 42 Partien, fünf Treffern und neun Assists. In Erinnerung bleiben ihm «stundenlange Flüge und eine Meisterschaft mit physisch extrem starken Teams». Speziell sei auch die Bekanntschaft mit Andrej Rasin gewesen, der in jüngerer Vergangenheit schon in Box-Kämpfe mit anderen Coaches verwickelt war. «Er verliert ab und zu die Kontrolle.»
Und er lernte die unerbittlichen Gepflogenheiten russischer Transfers abseits der Moskauer oder St. Petersburger Komfortzonen kennen. «Um sieben Uhr abends habe ich in Jekaterinburg das Flugzeug bestiegen, am nächsten Morgen um sechs bin ich angekommen. Drei Stunden später trainierte ich ein erstes Mal. Erklärt wurde mir nichts.»
Robbie Earl, der zuletzt bei Färjestad unter Vertrag stand, einigte sich mit den Bielern auf einen Vertrag bis 2017. Von 2012 bis 2015 spielte der 30-jährige Amerikaner für Rapperswil-Jona und Zug.