Dottikon ES-Chef Markus Blocher zweifelt daran, dass die von seiner Schwester Magdalena Martullo-Blocher geführte Ems-Chemie auch weiterhin so erfolgreich sein wird.
Sein Chemieunternehmen investiere jedenfalls deutlich stärker in neue Produkte, sagte er in einem Interview gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Soweit er das beurteilen könne, profitiere die Ems Chemie heute vom langanhaltenden Megatrend Metallersatz in Kombination mit starker Anwendungstechnik, bei stringenter Kostenkontrolle, aber auch verhältnismässig tiefe Forschungs- und Entwicklungsausgaben und Investitionen, sagte Blocher gegenüber der Zeitung.
«Die Frage ist, ob genügend in die Zukunft und in neue Produkte investiert wird», stellte der Sohn von SVP-Strategiechef Christoph Blocher fest. Markus Blocher setzt nach eigenen Aussagen bei seiner Chemiefirma jedenfalls deutlich stärker auf Forschung und Entwicklung und Investitionen.
Diesen Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens seiner Schwester äusserte Markus Blocher vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Entwicklung der beiden Chemiefirmen.
Während die Ems-Chemie in den letzten Jahren von Erfolg zu Erfolg geeilt ist, musste Dottikon ES zwischen 2010 und 2014 Verluste melden. Im Geschäftsjahr 2014/15 ist der Hersteller von Veredelungschemikalien für die Chemie- und Pharmaindustrie jedoch wieder in den schwarze Zahlen zurückgekehrt. 2015/16 konnte das Chemieunternehmen, das 2005 im Nachgang der Wahl von Christoph Blocher in den Bundesrat aus der Ems-Chemie herausgelöst wurde, den Gewinn verzehnfachen.
Markus Blocher erklärt den jetzigen Erfolg seiner Firma mit der anhaltenden Investition in Innovation und den Veränderungen in der Branche. So hätten nach der Finanzkrise die Pharmakunden von Dottikon ES sowohl die Produktionskapazität wie auch die Entwicklungsarbeit reduziert.
Dottikon ES jedoch habe antizyklisch viel in Forschung und Entwicklung sowie Qualität investiert. Davon könne das Chemieunternehmen jetzt profitieren. «Aufgrund vieler Wirkstoff-Neueinführungen besteht nun Aufholbedarf. Qualitativ hochstehende Kapazitäten sind rar geworden», so Blocher.