Die EZB flutet die Bankenbranche noch länger mit billigem Geld. Die Euro-Wächter verlängern ihr bislang auf 1,74 Billionen Euro angelegtes Anleihen-Kaufprogramm zur Stützung der Konjunktur um neun Monate bis mindestens Ende Dezember 2017.
Das ist länger als die meisten Volkswirte erwartet hatten. Das monatliche Volumen von derzeit 80 Milliarden Euro soll dabei aber ab April 2017 auf 60 Milliarden gesenkt werden, kündigte die die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag an.
Damit kommen weitere Geldsalven in Höhe von 540 Milliarden Euro hinzu. Das Gesamtprogramm schwillt auf 2,28 Billionen Euro an.
Die Euro-Wächter hielten sich zugleich offen, die monatlichen Käufe wieder aufzustocken, sollte die Inflationsentwicklung hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Nähere Einzelheiten zu den vor allem in Deutschland umstrittenen Wertpapier-Transaktionen will EZB-Präsident Mario Draghi am Nachmittag vorstellen.
Der Italiener hatte wiederholt betont, die Euro-Notenbank werde die sehr erhebliche geldpolitische Konjunkturhilfe bewahren, die zur Erreichung ihres Inflationsziels nötig sei.
Die EZB strebt knapp zwei Prozent Teuerung als Idealniveau für die Wirtschaft an. Doch davon ist sie immer noch weit entfernt: Im November hatten die Konsumentenpreise lediglich um 0,6 Prozent angezogen. Inzwischen verfehlen die Euro-Wächter ihr Inflationsziel bereits seit Frühjahr 2013.
Die Schlüsselzinsen tastete die EZB erwartungsgemäss nicht an. Der Leitzins liegt bereits seit März auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.