EM-Drama um die Schweizer Frauen-Staffel: Ausgerechnet der Schweizer Rekordhalterin Mujinga Kambundji unterläuft ein folgenschweres Missgeschick.
Kambundji, die an den Europameisterschaften mit Schweizer Rekorden über 100 m und 200 m so brilliert hatte, verlor bereits beim Start den Stab, als sie mit diesem den Oberschenkel touchierte. Ihre drei Kolleginnen Marisa Lavanchy, Ellen und Lea Sprunger mussten tatenlos zusehen, wie sich der Traum von einer Medaille über 4×100 m in Luft auflöste. Besonders bitter für die Schweizerinnen ist die Tatsache, dass für Bronze (Russland) bereits 43,22 Sekunden gereicht hätten. Im Vorlauf am Samstag waren Kambundji und Co. in 42,98 gestoppt worden.
Gold sicherte sich Grossbritannien (42,24) vor Frankreich (42,45). Enttäuschend endeten die Wettkämpfe im Letzigrund auch für die Holländerinnen um Doppel-Europameisterin Dafne Schippers; ihnen unterlief ein Wechselfehler.
Die Schweizer 4×100-m-Staffel der Männer verpasste die erhoffte EM-Medaille knapp. Das Quartett mit Pascal Mancini, Amaru Schenkel, Suganthan Somasundaram und Alex Wilson musste sich den drittplatzierten Franzosen lediglich um neun Hundertstelsekunden geschlagen geben. In 38,56 verpassten die Schweizer, bei denen der letzte Wechsel nicht optimal verlief, den am Samstag aufgestellten Landesrekord um zwei Hundertstelsekunden. Gold gewann Grossbritannien (37,93) vor Deutschland (38,09).
Fabienne Schlumpf verpasste über 3000 m Steeple eine Top-10-Klassierung. Die Zürcher Oberländerin büsste im Finish einige Ränge ein und erreichte in 9:55,92 nur Platz 13. Sie blieb damit deutlich unter ihrem Ende Mai in Oordegem aufgestellten Schweizer Rekord von 9:37,81. Den Einbruch konnte sich die Athletin der TG Hütten nicht erklären. Sie hatte das Gefühl, sich gut vom Vorlauf zwei Tage zuvor erholt zu haben. Gold sicherte sich die Deutsche Antje Möldner-Schmidt vor der Schwedin Charlotta Fougberg und der Spanierin Diana Martin.