Die SCL Tigers führen in der Ligaqualifikation gegen die Rapperswil-Jona Lakers 2:0. In der heimischen Ilfishalle gewinnen sie durch ein Penaltytor in der Verlängerung 4:3.
Nach der 2:4-Niederlage im ersten Spiel hatten die Verantwortlichen der Lakers am Karfreitag die Reissleine gezogen und Headcoach Anders Eldebrink durch dessen bisherigen Assistenten Michel Zeiter ersetzt. Die Massnahme zeigte jedoch (vorerst) nicht den gewünschten Effekt, obwohl die Rapperswiler ein 0:2 (18.) und 2:3 (42.) aufholten. Den Ausgleich zum 3:3 erzielte Johan Fransson acht Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie, nachdem die Gäste Torhüter Tim Wolf durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatten. Der Schwede, im ersten Spiel noch überzählig, war für den zuletzt enttäuschenden Landsmann Niklas Persson ins Team gerückt.
Allerdings wurde Fransson in der Verlängerung zur tragischen Figur. Der Skandinavier verlor als hinterster Mann den Puck an Langnaus PostFinance-Topskorer Chris DiDomenico, worauf dieser nach einem Foul von Patrick Blatter einen Penalty erhielt, den er souverän verwertete. Schon zuvor waren die Langnauer in der Overtime dem Siegtreffer sehr nahe gestanden, als Kevin Hecquefeuille in der 63. Minute alleine auf Wolf hatte losziehen können.
Der Sieg der Emmentaler war mehr als verdient. Nach dem 3:2 von Sven Lindemann (42.) – der mit 36 Jahren älteste Spieler im Team der Emmentaler traf bereits zum dritten Mal in der Ligaqualifikation – vergaben die Gastgeber mehrere gute Möglichkeiten, die Partie frühzeitig zu ihren Gunsten zu entscheiden. Die Lakers verdankten es vor allem Tim Wolf, dass sie sich in die Verlängerung retteten. In der 50. Minute beispielsweise rettete er mirakulös gegen Sandro Moggi, der quasi das leere Tor vor sich gehabt hatte. Zudem hatte das Heimteam Pech, dass es zweimal nur die Torumrandung traf.
Das 2:0 (18.), das nur 65 Sekunden nach der Führung von Lukas Haas gefallen war, hatte Tobias Bucher nach einem gewonnenen Bully ebenfalls in Überzahl geschossen – der zweite Ausschluss gegen die Lakers dauerte nur vier Sekunden. Überhaupt agierten die St. Galler viel zu undiszipliniert, wovon neun Zweiminuten-Strafen zeugen.
Nach diesem Spiel ist schwer vorstellbar, wie die Rapperswiler den Abstieg in die NLB noch verhindern wollen. Selbst nachdem sie durch Patrick Obrist (24.) und ein Schlittschuh-Tor von Jordan Murray (31.) – ohne zu überzeugen – zum 2:2 ausgeglichen hatten, ging kein grosser Ruck durch die Mannschaft. Sie spielten zwar besser als zwei Tage zuvor, doch um den Abstieg zu verhindern, braucht es noch einiges mehr. Die dritte Partie findet am Ostermontag statt.
SCL Tigers – Rapperswil-Jona Lakers 4:3 (2:0, 0:2, 1:1, 1:0) n.V.
6050 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Stricker, Fluri/Tscherrig. – Tore: 17. (16:28) Haas (Sven Lindemann, Hecquefeuille) 1:0. 18. (17:33) Bucher (DiDomenico/Ausschluss Ryser) 2:0. 24. Obrist (Ryser, Murray) 2:1. 31. Murray (Ryser) 2:2. 42. Sven Lindemann (Claudio Moggi, Haas/Ausschluss Nils Berger) 3:2. 60. (59:52) Fransson (Strafe angezeigt) 3:3 (ohne Goalie). 67. DiDomenico (Penalty) 4:3. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers, 9mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers. – PostFinance-Topskorer: DiDomenico; Johansson.
SCL Tigers: Ciaccio; Stettler, Bärtschi; Hecquefeuille, Kim Lindemann; Yves Müller, Ronchetti; Bonnet; Tom Gerber, DiDomenico, Bucher; Haas, Claudio Moggi, Sven Lindemann; Sterchi, Adrian Gerber, Sandro Moggi; Rexha, Albrecht, Wyss.
Rapperswil-Jona Lakers: Wolf; Fransson, Blatter; Hächler, Geyer; Fröhlicher, Sataric; Weisskopf, Profico; Nils Berger, Johansson, Rizzello; Ryser, Obrist, Murray; Pedretti, Walsky, Thibaudeau; Kuonen, Flavio Schmutz, Sieber.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Lakos, Tremblay (überzählige Ausländer), Gustafsson (krank) und Nüssli. Rapperswil-Jona Lakers ohne Lüthi, Friedli, Sven Berger, Neukom, Frei, Hürlimann (alle verletzt), Danielsson (gesperrt), Persson, Walser, Penker und Rapuzzi (überzählige Ausländer). – Pfostenschüsse: 23. Yves Müller, 24. Ryser, 47. Claudio Moggi. – Timeout Lakers (58:01), ohne 58:58 bis 59:52.