Trainer Dieter Hecking und Manager Klaus Allofs betonen wiederholt, dass Julian Draxler in Wolfsburg bleibt. Doch nun äussert sich der Nationalspieler deutlich in eine andere Richtung.
Nach André Schürrle, Max Kruse und Naldo will auch der nächste Hochkaräter den VfL Wolfsburg verlassen. In ungewohnt deutlichen Worten formulierte Nationalspieler Julian Draxler seinen unbedingten Wechselwillen. In einem Interview mit der «Bild»-Zeitung sagte der Mittelfeldspieler, der erst im vergangenen Sommer nach Wolfsburg gewechselt hatte: «Bei mir ist es so, dass ich mich nach der EM gegenüber Trainer Dieter Hecking klar geäussert habe, dass ich den VfL Wolfsburg verlassen möchte.» Bei den Niedersachsen sind aktuell auch die Schweizer Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez engagiert.
Erstmals seit dem Halbfinal-Aus mit der deutschen Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich und den anschliessenden Ferien äusserte sich Draxler öffentlich zu seinen Zukunftsplänen. Zuletzt hatten sowohl Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking als auch Manager Klaus Allofs betont, dass sie Draxler halten wollen – notfalls sogar gegen dessen Willen. «Mich überrascht doch sehr, dass seit Wochen rund um meine Person in den Medien kommuniziert wird. Das habe ich anders erwartet, z.B. dass mal jemand auf mich zukommt und fragt, wie sieht es bei Dir aus», wurde Draxler am Dienstagabend von bild.de zitiert.
Zu Allofs habe er während der Europameisterschaft in Frankreich nur kurzen Kontakt per SMS gehabt. Hecking habe er zwei Tage nach dem Halbfinal-Aus bei der EM am Telefon «gesagt, wie ich die ganze Situation sehe und was ich mir wünsche – nämlich den Verein zu verlassen», sagte Draxler und kritisierte ungewohnt deutlich: «Jetzt bin ich wieder hier in Deutschland und wieder redet man über die Medien mit mir – anstatt mit mir persönlich zu sprechen.»
Draxler soll bei Arsenal und Juventus Turin im Gespräch sein. Ihm sei bei seinem Wechsel vor einem Jahr von Schalke zum VfL mündlich zugesichert worden, dass er den Verein verlassen könne, «wenn sich dazu Möglichkeiten ergeben», sagte Draxler.
Am Dienstagnachmittag hatte Werder Bremen die Verpflichtung des zuletzt glücklosen Kruse bekanntgeben. Schürrle (zu Borussia Dortmund) und Naldo (zum FC Schalke 04) wechselten ebenfalls innerhalb der Bundesliga den Verein. Immerhin dementierte Abwehrspieler Dante einen möglichen Wechsel zum französischen Erstligisten OGC Nice, bei dem sein ehemaliger Mönchengladbacher Trainer Lucien Favre neuer Mann an der Seiteninie ist. «Ich bleibe in Wolfsburg», sagte der frühere brasilianische Internationale bei sport1.de.