«Drecksack»-Kampagne: Wettbewerb soll Müll in Basler Kübel bringen

«Drecksäcke» sollen Basel sauberer machen: Mit der diesjährigen Littering-Kampagne von Kanton und Firmen werden beim Verpflegungs-Einkauf so benannte kleine grüne Abfallsäcke abgegeben, bei deren Rückgabe samt Müll diverse Wettbewerbsgewinne locken.

«Drecksäcke» sollen Basel sauberer machen: Mit der diesjährigen Littering-Kampagne von Kanton und Firmen werden beim Verpflegungs-Einkauf so benannte kleine grüne Abfallsäcke abgegeben, bei deren Rückgabe samt Müll diverse Wettbewerbsgewinne locken.

Kernfrage ist für Jürg Hofer, Leiter des baselstädtischen Amtes für Umwelt und Energie (AUE), wie man jene Kundschaft anspricht, die bisher ihre Verpflegungsverpackungen einfach im öffentlichen Raum liegen lässt. Die «Drecksack»-Kampagne belohne korrektes Verhalten «sympathisch und provokativ», sagte er am Donnerstag vor den Medien.

Vor dem Lohn kommt die Arbeit: Zum Gewinnen muss man seinen «Drecksack» zu einem der 29 an einschlägigen Orten aufgestellten speziellen Container tragen, sich mit Mobiltelefon und QR-Code einloggen und den individuellen Code jedes Sacks eintippen. Bei insgesamt 900’000 «Drecksäcken» locken 60’000 kleine Sofortpreise sowie vierstellige Wochen- und Hauptgewinne.

Die Kampagne mit 43 beteiligten Läden, Beizen und Kiosks ist beschränkt auf die kommenden acht Wochen, wenn die Leute mit steigenden Temperaturen den öffentlichen Raum wieder vermehrt nutzen. Das Kampagnen-Budget liegt bei 110’000 Franken, wobei Eigenleistungen, Löhne und Preise nicht mitgerechnet sind.

Lieber sponsern als zahlen

Träger ist die Arbeitsgemeinschaft Basler Littering-Gespräche mit Vertretern von Behörden und betroffenen Branchen. Vor den Medien wurde dieser Partnerschafts-Ansatz als landesweit einzigartig gelobt – hohe Gebühren für Takeaway-Betriebe zur Deckung staatlicher Litteringkosten wie etwa in Bern lehnen die Träger hingegen ab.

Detailhändler leiden selber auch unter Littering in ihren Läden, Parkhäusern, Liften und sogar Regalen, wie Stefano Patrignani vom lokalen Branchenverband sagte. Die «Drecksack»-Kampagne soll im Übrigen den Nebeneffekt haben, dass Kundschaft in die beteiligten Läden zurückkehrt, wenn sie ihre Gewinne abholt.

Beim Wettbewerb besteht aus rechtlichen Gründen kein Kaufzwang: Beim AUE kann man gratis einen Gewinncode bestellen. Laut Hofer werden die «Drecksack»-Wettbewerbs-Daten nach der Kampagne gelöscht und nicht anderweitig verwendet.

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