Am dritten Tag der neuerlichen Kämpfe an der Grenze zwischen Berg-Karabach und Armenien sind drei aserbaidschanische Soldaten getötet worden. Die Soldaten seien durch Mörser- und Raketenbeschuss aus den armenischen Schützengräben ums Leben gekommen.
Dies teilte das Verteidigungsministerium in Baku am Montag mit. Trotz internationaler Aufrufe zur Deeskalation drohten das Ministerium der abtrünnigen Region Berg-Karabach und ihre armenischen Verbündeten mit einer Grossoffensive.
«Wenn die armenischen Provokationen andauern, starten wir eine umfassende Operation auf der ganzen Länge der Front und setzen alle unsere Waffen ein», sagte der aserbaidschanische Ministeriumssprecher Vagif Dargahly.
Das Verteidigungsministerium von Berg-Karabach in Stepanakert warf den Aserbaidschanern vor, ihre Angriffe mit Mörsern, Raketenwerfern und Panzern verschärft zu haben.
Krisentreffen am Dienstag geplant
Ein Sprecher des armenischen Verteidigungsministeriums in Eriwan sagte wiederum, die armenischen Streitkräfte seien an mehreren Stellen vorgerückt und hätten neue Positionen erobert. Baku wies diese Angaben als «falsch» zurück.
Seit der neuerlichen Eskalation des seit Jahren schwelenden Konflikts am Freitagabend wurden mindestens 33 Soldaten beider Seiten sowie zwei Zivilisten getötet. Friedensverhandlungen unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stocken seit Jahren. Für diesen Dienstag ist ein Krisentreffen in Wien geplant.
Die mehrheitlich armenische Region Berg-Karabach hatte sich Anfang der 90er Jahre in einem blutigen Bürgerkrieg mit Unterstützung Armeniens von Aserbaidschan abgespalten. Ihre Unabhängigkeit wird international nicht anerkannt und Baku hält an seinem Anspruch auf die Region fest. Trotz eines seit 1994 geltenden Waffenstillstands wurde der Karabach-Konflikt offiziell nie beigelegt.