Drei Basler Bankräte treten zurück

Im Bankrat der Basler Kantonalbank (BKB) kommt es im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen vom kommenden Februar zu drei Vakanzen. Bereits vor zwei Wochen machte die BKB Schlagzeilen. Ein Untersuchungsbericht zeigte ein «erschütterndes Bild» der Aktivitäten der Vermögensverwalterin ASE, mit der die BKB geschäftete.

Nicht so fair verhalten, wie der Claim verspricht – rügt die Finanzmarktaufsicht. (Bild: WALTER BIERI)

Im Bankrat der Basler Kantonalbank (BKB) kommt es im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen vom kommenden Februar zu drei Vakanzen. Bereits vor zwei Wochen machte die BKB Schlagzeilen. Ein Untersuchungsbericht zeigte ein «erschütterndes Bild» der Aktivitäten der Vermögensverwalterin ASE, mit der die BKB geschäftete.

Die Mitteilung der Basler Kantonalbank (BKB) vom Donnerstag ist knapp: «Drei Mitglieder des Bankrates haben mitgeteilt, dass sie sich altershalber bzw. nach langjähriger Amtszeit für eine weitere Amtsdauer nicht mehr zur Verfügung stellen werden.» Namentlich sind das Hans Jakob Bernoulli, Bruno Mazzotti und Markus Ritter.

Nur knapp zwei Wochen nach dem Untersuchungsbericht zum Anlageskandal rund um die ASE Investment AG kommen die Rücktritte nicht ganz unerwartet. Die ASE hat die Vermögensverwaltung von insgesamt 620 Personen mit BKB-Konten betreut, ausgestattet mit Vollmachten dieser Kunden – und dabei einen Schaden von rund 100 Millionen Franken angerichtet. Die meisten dieser Personen waren zuvor nicht Kunden der BKB.

Für die Basler Kantonalbank wurden Probleme erst ersichtlich, als die Konten einzelner ASE-Kunden regelmässig überzogen und damit für die BKB zum Kreditrisiko wurden. Und dort, so sagte BKB-CEO Hans Rudolf Matter, sei auch der BKB ein Fehler unterlaufen: «Wir haben uns zu stark auf das Kreditrisiko konzentriert; das eigentliche Risiko blieb uns verborgen.» Matter zog die Konsequenz, er tritt per Ende Jahr zurück.

In die Kritik geriet allerdings nicht nur Matter, sondern auch der Bankrat. Der ASE-Skandal und die US-Schwarzgeld-Affäre werfen ein schiefes Licht auf das Kontrollorgan, das zu einem grossen Teil aus aktuellen oder ehemaligen Mitgliedern des Grossen Rats zusammengesetzt ist. Gemäss Gesetz übt der Bankrat «die Oberleitung über die Basler Kantonalbank» aus und ist für «Aufsicht und Kontrolle der Geschäftsführung» verantwortlich. Angesichts dessen bleibt nur ein Schluss: «In dieser Funktion hat das Gremium unter dem Vorsitz des LDP-Grossrats Andreas Albrecht total versagt», wie unser Co-Redaktionsleiter Remo Leupin in seinem Kommentar vor zwei Wochen bereits schrieb.

Die Begründung der Bankräte zum Rücktritt mag nun die «langjährige Amtszeit» oder das Alter sein, der lange Schatten des Anlageskandals fällt aber auch so auf sie.

Hans Jakob Bernoulli: (geb. 1948) Vizepräsident seit 1.4.2009; Mitglied des Bankrates, des Bankausschusses, des Konzernausschusses und des Nominations- und Entschädigungsausschusses. Die erstmalige Wahl in den Bankrat fand am 1.7.1992 statt.

Bruno Mazzotti (geb. 1942) Mitglied des Bankrates und des Konzernausschusses. Die erstmalige Wahl in den Bankrat fand 1993 statt (Amtsperiode 1993-1997). Erneute Wahl in den Bankrat am 1.4.2005.

Markus Ritter (geb. 1954) Mitglied des Bankrates. Die erstmalige Wahl in den Bankrat fand am 1.4.2005 statt.

 

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