Drei britische Schwestern und ihre neun Kinder könnten sich in Syrien Dschihadisten angeschlossen haben. Die aus dem nordenglischen Bradford stammenden Schwestern seien nicht wie geplant am Donnerstag von einer Pilgerreise ins saudiarabische Medina zurückgekehrt.
Erste Ermittlungen hätten ergeben, dass mindestens zehn Personen der Gruppe stattdessen am Dienstag vergangener Woche von Medina nach Istanbul geflogen seien, sagte der Anwalt ihrer Angehörigen, Balaal Khan, am Montag. Der Weg über die Türkei ist eine häufig genutzte Route, um ins Bürgerkriegsland Syrien zu gelangen.
Khan sagte, es sei bekannt, dass ein Verwandter der 34, 33 und 30 Jahre alten Schwestern in Syrien für den Islamischen Staat (IS) oder eine andere Extremistengruppe kämpfe. Nun werde befürchtet, dass sich die Schwestern ihm angeschlossen haben könnten.
Die Väter der Kinder im Alter zwischen drei und 15 Jahren seien «verzweifelt, sie fühlen sich hilflos und wissen nicht, was sie tun sollen», sagte der Anwalt. «Sie sind besorgt, dass das Leben ihrer Kinder in Gefahr ist.»
Die britische Polizei leitete Ermittlungen ein. Ein Sprecher des britischen Aussenministeriums erklärte, das Aussenamt stehe im Kontakt mit den Ermittlern und den türkischen Behörden. Im April hatten die türkischen Behörden eine britische Familie festgenommen, die sich in Syrien dem IS anschliessen wollte.