Drei Häftlinge nehmen in griechischem Gefängnis Wärter als Geisel

Einer der bekanntesten Verbrecher Griechenlands hat am Montag nach einem gescheiterten Fluchtversuch aus einem Gefängnis in der Hauptstadt Athen einen Wärter als Geisel genommen.

Polizisten nahe der Haftanstalt Korydallos (Bild: sda)

Einer der bekanntesten Verbrecher Griechenlands hat am Montag nach einem gescheiterten Fluchtversuch aus einem Gefängnis in der Hauptstadt Athen einen Wärter als Geisel genommen.

Gemeinsam mit zwei Komplizen der Anarchistengruppe „Verschwörung der Feuerzellen“ habe Panagiotis Vlastos am Nachmittag versucht, aus dem Besuchsraum der Korydallos-Haftanstalt zu fliehen, teilte das Justizministerium mit.

Als ein Wachmann den Alarm ausgelöst habe, hätten sich die Männer seine Waffe geschnappt und ihn als Geisel genommen.

Die Verhandlungen mit Vlastos und den Komplizen dauerten demnach am Abend an. Dem Ministerium zufolge forderten sie die Veröffentlichung einer Beschwerde über ihre Haftbedingungen sowie deren Verbesserung. Sollten die Forderungen erfüllt werden, wollten sich die Männer ergeben, hiess es.

Absender von Briefbomben

Vlastos verbüsst wegen zweifachen Mordes eine lebenslange Haftstrafe. Aus dem Gefängnis heraus soll er im Jahr 2009 die spektakuläre Entführung des Reeders Perikles Panagopoulos organisiert haben. Der 70-Jährige kam nach zehn Tagen gegen ein Lösegeld von 30 Millionen Euro frei. Das Geld ist seither verschwunden.

Die beiden Komplizen gehören zu einer Gruppe von sieben Extremisten, die im Juli wegen „Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe“ zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Die „Verschwörung der Feuerzellen“ hatte Ende 2010 zahlreiche Briefbomben an Botschaften und Regierungseinrichtungen in Europa verschickt.

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