Der frühere FC-Bayern-Profi Breno ist wegen schwerer Brandstiftung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Er habe „sehr schwere Schuld“ auf sich geladen, urteilte das Gericht. Breno wurde noch im Gerichtsaal festgenommen.
In der Urteilsbegründung zeigten sich die Richter davon überzeugt, dass der Brasilianer in der Nacht zum 20. September 2011 die von ihm gemietete Villa in Grünwald in betrunkenem Zustand angezündet hatte. Dabei brannte das Haus nahezu vollständig aus, es entstand ein Schaden von rund einer Million Euro.
Als Motiv für die Tat nahm das Gericht die Verzweiflung des 22-Jährigen angesichts einer drohenden neuen Operation in Kombination mit starkem Alkoholkonsum an. Als er den Brand legte, könnte Breno bis zu 2,5 Promille Alkohol im Blut gehabt haben.
Feuerzeuge und angesengte Haare
Das Landgericht widersprach aber der Auffassung von Brenos Anwalt Werner Leitner. Der hatte Zweifel daran geäussert, dass Breno überhaupt der Brandstifter sei. Leitner hatte deshalb einen Freispruch, höchstens aber zwei Jahre Haft gefordert.
Die Gerichtsvorsitzende des Landgerichtes München I, Rosi Datzmann sagte, als Brandstifter komme nur Breno in Frage. „Es ist sonst niemand in der Nähe festgestellt worden.“ Er habe zudem Rettungskräften drei Feuerzeuge in die Hand gedrückt, zudem seien seine Haare angesengt gewesen.
Die Richter gingen in ihrem Urteil allerdings von einer verminderten Schuldfähigkeit aus. Sie folgten damit der Einschätzung des Gerichtspsychiaters Henning Sass.
Sass war zum Schluss gekommen, dass der Alkoholkonsum im Zusammenspiel mit der depressiven Verstimmung des Brasilianers seine Steuerungsfähigkeit beeinträchtigt haben könnte. Zugunsten Brenos spreche zudem eine „besonders hohe Fallhöhe“ für ihn als Fussballstar.
Datzmann wies Breno daraufhin, dass er im Fall, dass das Urteil rechtskräftig wird, nach zweieinhalb Jahren nach Brasilien abgeschoben werde.
Ermittlungen gegen den FC Bayern
Im Zusammenhang mit dem Breno-Prozess leitete die Staatsanwaltschaft auch Ermittlungen beim FC Bayern München ein. Diese beziehen sich auf eine Aussage Brenos, wonach er sich aus einem unverschlossenen Medizinschrank regelmässig ganze Packungen mit Schlaftabletten genommen habe. Dem werde nun nachgegangen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.