Wegen Verletzung des schwedischen Waffengesetzes hat ein Gericht in Malmö drei Journalisten der Zeitung „Expressen“ verurteilt. Das Boulevardblatt wollte mit dem illegalen Kauf einer Pistole im Oktober 2010 demonstrieren, wie leicht sich jedermann Waffen beschaffen kann.
Im Malmöer Gericht wird seit letzter Woche auch gegen den mutmasslichen Heckenschützen Peter Mangs verhandelt, der zwischen 2003 und 2010 Jagd auf dunkelhäutige Zuwanderer gemacht und drei Menschen erschossen sowie mehrere schwer verletzt haben soll.
Das Gericht wies am Freitag in seinem Urteil die Begründung von „Expressen“ zurück, dass der illegale Waffenkauf nur in aufklärerischer Absicht getätigt worden sei. Vielmehr habe die Zeitung „bewusst ein Risiko akzeptiert, um eine Nachricht zu erzeugen“.
Der Reporter Diamant Salihu hatte die halbautomatische Pistole innerhalb weniger Stunden bei Kriminellen in Schwedens drittgrösster Stadt beschaffen können und sofort nach dem Kauf bei der Polizei abgeliefert.
Er wurde wegen Verletzung des Waffengesetzes, Nachrichtenchef Andreas Johansson wegen Beihilfe und Chefredaktor Thomas Matsson wegen Anstiftung verurteilt. Von der sonst bei illegalem Waffenkauf fälligen Haftstrafe sah das Gericht ab, weil die Pistole umgehend abgeliefert worden war.
Die drei Journalisten müssen Bussgelder in nicht genannter Höhe zahlen. „Expressen“ kündigte Berufung an.