Drei Jugendliche aus Jugendheim Aarburg AG ausgebrochen

Aus dem Jugendheim Aarburg AG sind am Sonntag drei Jugendliche entwichen. Zwei von ihnen bedrohten einen Betreuer beim ordentlichen Hofgang mit einem Messer und zwangen ihn, eine Türe zu öffnen. Der Dritte kletterte beim Fussballspielen über den Sicherheitszaun.

Drei Jugendliche sind noch auf der Flucht (Symbolbild) (Bild: sda)

Aus dem Jugendheim Aarburg AG sind am Sonntag drei Jugendliche entwichen. Zwei von ihnen bedrohten einen Betreuer beim ordentlichen Hofgang mit einem Messer und zwangen ihn, eine Türe zu öffnen. Der Dritte kletterte beim Fussballspielen über den Sicherheitszaun.

Die genauen Umstände der Flucht würden derzeit abgeklärt, teilte das Jugendheim Aarburg am Montag mit. Die Aargauer Kantonspolizei habe eine Fahndung ausgelöst. Die drei Jugendlichen befanden sich am Montagnachmittag noch auf der Flucht.

Bei den drei Jugendlichen handle es sich nicht um Gewalttäter, sagte Peter Neuenschwander, Direktor des Jugendheims, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Alle drei seien in der geschlossenen Wohngruppe untergebracht gewesen.

Der beim Fussball entwichene Jugendliche habe einen 2,2 Meter hohen und mit Stacheldraht verstärkten Zaun überstiegen. Der 15-Jährige sei ungefähr um 17 Uhr getürmt. Dieser erste Ausbruch habe Unruhe unter den Jugendlichen ausgelöst, hielt Neuenschwander fest.

Betreuer teilten Wohngruppe auf

Die Betreuer hätten darauf die Gruppe geteilt, um Ruhe zu schaffen. Trotzdem flüchteten zwei Stunden später zwei 17-Jährige – einer von ihnen war erst seit zwei Wochen in Aarburg. Dieser bedrohte einen Betreuer mit einem Speisemesser.

Bauliche Massnahmen geprüft

Der 15-Jährige befand sich wegen Vermögensdelikten in der jugendstrafrechtlichen Massnahme. Einer der 17-Jährigen wurden wegen Vermögens- und Betäubungsmitteldelikten ins Jugendheim gebracht. Der andere 17-Jährige wurde von der Vormundschaftsbehörde eingewiesen.

Beim erst seit kurzem in Aarburg untergebrachten Jugendlichen werde die Massnahme geprüft. Allenfalls komme er in ein Massnahmenzentrum mit älteren Insassen, sagte Jugendheim-Direktor Neuenschwander. Der 15-Jährige und der zweite 17-Jährige würden voraussichtlich wieder in Aarburg untergebracht.

Das Jugendheim prüft nach den Ausbrüchen bauliche Massnahmen. Beim Sportplatz müsse allenfalls in der Ecke, wo der Jugendliche den Zaun überquert habe, etwas umgebaut werden, hielt Neuenschwander fest.

Nicht der erste Ausbruch

Der Ausbruch ist nicht die erste Flucht aus dem Jugendheim Aarburg. Bereits am 27. Juni 2008 hatte sich ein Jugendlicher mit einem Elektrokabel von einer Schiessscharte der alten Festung rund sieben Meter hinunter abgeseilt.

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