Drei Millionen Gläubige folgen „Schwarzem Nazerener“ durch Manila

Begleitet von einem Grossaufgebot an Polizei und Militär sind Millionen philippinische Katholiken am Montag zu einer traditionellen Christus-Prozession auf die Strassen Manilas geströmt. Die Polizei ging von neun Millionen Teilnehmern im Lauf des Tages aus.

Drei Millionen Menschen nahmen an der Prozession in Manila teil (Bild: sda)

Begleitet von einem Grossaufgebot an Polizei und Militär sind Millionen philippinische Katholiken am Montag zu einer traditionellen Christus-Prozession auf die Strassen Manilas geströmt. Die Polizei ging von neun Millionen Teilnehmern im Lauf des Tages aus.

Allein zu einem Gottesdienst zum Auftakt des Umzugs fanden sich drei Millionen Menschen in einem Park ein. Dicht umringt von Gläubigen wurde die schwarze Christusfigur dann durch die Stadt getragen.

Dem lebensgrossen „Schwarzen Nazarener“, der vermutlich von spanischen Missionaren 1606 aus Mexiko auf die Philippinen gebracht wurde, werden heilende Kräfte zugeschrieben. Das Schiff, auf dem die Figur transportiert wurde, fing Feuer; sie überstand den Brand verkohlt und schwarz gefärbt.

Jedes Jahr Anfang Januar tragen Gläubige die Statue barfuss durch die Strassen. Die Menschen versuchen, sie zu berühren oder werfen Tücher auf den Wagen, die an der Statue gerieben und zurückgeworfen werden. Rot-Kreuz-Helfer verarzteten noch vor Ende der Prozession rund 250 Menschen, die sich im Gedränge leichte Verletzungen zugezogen hatten.

Warnung vor Terroranschlag

Präsident Benigno Aquino hatte am Sonntag vor einem möglichen Terroranschlag auf die Prozession gewarnt. Die Hinweise auf militante Islamisten seien aber nicht konkret genug, um den Umzug abzusagen.

Zum Schutz waren rund 15’000 Polizisten und hunderte Soldaten im Einsatz, darunter Sprengstoffexperten, Hundestaffeln, eine Schnelleingreiftruppe und Helikopterteams. Nach Angaben von Verteidigungsminister Voltaire Gazmin wurden mehrere mögliche Terroristenverstecke im Raum Manila durchsucht, doch ohne Ergebnis.

Gazmin verteidigte die Entscheidung, die Prozession stattfinden zu lassen, und wies Kritik an einem überzogenen Sicherheitsaufgebot zurück. Vielleicht könne man von einer Überreaktion sprechen, räumte er ein, „aber wenigstens werden wir nichts zu bereuen haben“.

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