Die Schweiz wird auch nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative noch lange auf ausländische Ärztinnen und Ärzte angewiesen sein: Im vergangenen Jahr sind knapp 800 Mediziner ausgebildet worden, gleichzeitig aber anerkannten die Behördne über 2800 ausländische Diplome.
Die Schweiz wird auch nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative noch lange auf ausländische Ärztinnen und Ärzte angewiesen sein. 836 neue Humanmediziner sind letztes Jahr diplomiert worden. Gleichzeitig haben die Behörden 2846 ausländische Diplome anerkannt.
Der Anteil der Ärztinnen und Ärzte mit ausländischen Diplomen stieg damit auf 29 Prozent, wie der Bundesrat in einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Solothurner SP-Nationalrätin Bea Heim schreibt.
Auf Zuwanderung angewiesen
Trotzdem hätten kleine Spitäler in Randregionen zunehmend Schwierigkeiten, das nötige ärztliche Personal zu finden. «Dies zeigt, dass das Gesundheitswesen auf die Zuwanderung von Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland angewiesen ist», schreibt der Bundesrat.
Daran dürfte sich trotz der Bemühungen um zusätzliche Ausbildungsplätze in der Schweiz so rasch nichts ändern. Der Bundesrat möchte die Anzahl Abschlüsse auf bis zu 1300 pro Jahr erhöhen, hat in dem Bereich aber nur beschränkte Kompetenzen.
Mehr Studienplätze
Die Kantone haben in den letzten Jahren beträchtliche Anstrengungen unternommen. Zwischen 2008 und 2013 nahm die Anzahl Abschlüsse um einen Drittel zu.
Die Universitäten Lausanne und Zürich haben 2013 je 60 neue Studienplätze geschaffen, Basel und Bern je 40. Im Kanton Tessin ist die Diskussion um die Schaffung einer biomedizinischen Fakultät im Gang.
Vom Studienbeginn bis zum Facharztdiplom dauert es jedoch rund 12 Jahre. Erst dann werden sich die neuen Studienplätze auf die medizinische Versorgung der Schweiz auswirken. Für die Auswirkungen der Masseneinwanderungsinitiative auf den Bereich verweist der Bundesrat auf die für Ende Juni angekündigten Umsetzungsvorschläge.