Drei Teenager erhalten Prix Courage für Rettung eines Schwimmers

Der diesjährige Prix Courage geht an drei Teenager, die mit ihrem mutigen Eingreifen einen zweifachen Familienvater vor dem Ertrinken retteten. Die drei Freunde erhalten zusammen 25’000 Franken.

Ramon Amrhein, Dines Dzaferi und Shqiprim Olluri erhalten den Prix Courage (Archiv) (Bild: sda)

Der diesjährige Prix Courage geht an drei Teenager, die mit ihrem mutigen Eingreifen einen zweifachen Familienvater vor dem Ertrinken retteten. Die drei Freunde erhalten zusammen 25’000 Franken.

Ihre mutige Tat vollbrachten Dines Dzaferi und Shqiprim Olluri aus Basadingen im Kanton Thurgau und Ramon Amrhein aus Pfäffikon im Kanton Zürich an einem heissen Vormittag im August 2011, wie es an der Preisverleihung hiess. Die Schüler trafen sich in Diessenhofen TG, um zu baden und von der Rheinbrücke in den Fluss zu springen.

Plötzlich hörten sie aber Hilfeschreie und sahen einen Schwimmer, der einen Krampf hatte und in Panik um sich schlug. Die drei handelten sofort: Amrhein (16) und Dzaferi (15) sprangen von der Brücke und schafften es, den 46-Jährigen ein Stück flussaufwärts und an Land zu ziehen.

Dort wartete bereits Olluri (15), der inzwischen die Rettungskräfte alarmiert hatte und den beiden half, den Familienvater an Land zu ziehen. „Während andere nur zuschauten und nichts unternahmen oder gar im Weg standen, haben Shqiprim, Ramon und Dines gehandelt und einen Menschen gerettet“, begründete SP-Ständerätin und Jurypräsidentin Pascale Bruderer die Wahl.

Die drei jungen Männer verdienten den Preis, weil sie der hilfsbereiten und verantwortungsbewussten Jugend ein Gesicht gäben. „Ein Gesicht, das wohltuend anders ist als die negativen Schlagzeilen, die Jugendlichen sonst häufig gewidmet werden.“

Publikumspreis für den einstigen „Todesengel“

Der mit 10’000 Franken dotierte Publikumspreis ging an den 95-jährigen Pfarrer, Psychologen und Exit-Gründer Rolf Sigg, der sich seit dreissig Jahren für selbstbestimmtes Sterben einsetzt.

Als Geschäftsführer trug er massgeblich dazu bei, die Sterbehilfe-Organisation Exit landesweit bekannt zu machen und Vorurteile abzubauen. Rund 500 Menschen erlöste er in dieser Zeit von ihren Leiden.

Wegen seines Engagements sah er sich immer wieder Widerständen ausgesetzt: 1986 verlor Sigg sein Pfarramt in Grenchen SO. Die Presse nannte ihn jahrelang den „Todesengel“. In Deutschland, wo Beihilfe zum Suizid verboten ist, wurde gar mehrmals verhaftet.

Nächster Artikel