Rund 5400 Personen haben im Sommer 2012 eine zweijährige Attestlehre angefangen. Fast drei Viertel dieser Ausbildungen wurden bis Ende 2014 abgeschlossen. Doch gut ein Viertel der Lernenden hatte zweieinhalb Jahre nach dem Beginn der Lehre noch keinen Abschluss.
Das schrieb das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag. Knapp 6 Prozent bestanden das Qualifikationsverfahren nach der Ausbildung nicht. Rund ein Fünftel der erfassten 5409 Lernenden (20,2 Prozent) traten nicht zum Qualifikationsverfahren an, weil sie Lehrverträge vorzeitig aufgelöst hatten.
Schwieriger Neuanfang
Gut die Hälfte dieser Jugendlichen nahm nach dem Abbruch zumindest vorläufig keine neue Ausbildung in Angriff. Die anderen knapp 49 Prozent fingen eine neue Ausbildung an und hatten Ende 2014 darum noch keinen Abschluss in der Tasche.
Studien in Kantonen zur drei- oder vierjährigen Berufslehre weisen im Vergleich eine deutlich höhere Wiedereinstiegsquote aus, wie das BFS schreibt. Es sei zu vermuten, dass Menschen, die eine Attestlehre abgebrochen haben, mehr Schwierigkeiten hätten, sich beruflich neu zu orientieren.
In den verschiedenen Berufsfeldern werden EBA-Ausbildungen unterschiedlich oft vorzeitig abgebrochen: Überdurchschnittlich hoch sind die Abbruchquoten in den Sparten «Friseurgewerbe und Schönheitspflege» mit 40 Prozent sowie «Gastgewerbe und Catering» mit gegen 36 Prozent.
Unterdurchschnittlich viele Abbrecher gibt es hingegen in den Sparten «Datenbanken, Netzwerkdesign und -administration» (13 Prozent), «Gesundheits- und Sozialwesen» (14 Prozent) sowie «Gartenbau» (20 Prozent).
Für praktisch Begabte
Untersucht wurde die berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA), die zwei Jahre dauert. Sie richtet sich an vorwiegend praktisch begabte Schulabgängerinnen und -abgänger. Die 2004 eingeführte EBA-Ausbildung gibt es mittlerweile in 53 Berufen.
2014 erhielten 5807 Personen ein eidgenössisches Berufsattest. Das entspricht rund einem Zehntel der Lehrabschlüsse mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis.