Der angeblich leichteste Laufschuh der Welt, revolutionäre Linsen und ein interaktiver TV-Sender: Für ihre erfolgversprechenden Geschäftsmodelle ist drei Jungunternehmen am Swiss Economic Forum der SEF Award verliehen worden. Alle drei stammen aus dem Kanton Zürich.
In der Kategorie Produktion/Gewerbe entschied die Firma On aus Zollikon das Rennen für sich. Die 2010 gegründete Firma habe sich bereits gegen Giganten wie Nike etablieren können, sagte die Präsidentin der 15-köpfigen Jury, Carolina Müller-Möhl, bei der heutigen Preisvergabe in Interlaken.
Bislang seien Laufschuhe entweder weich, aber langsam, oder schnell und unbequem gewesen. Mit ihrer weltweit patentierten Technologie habe On «weich landen, hart abstossen» ermöglicht. Grundlage sind hohlförmige Sohlenelemente, die sich beim Aufprall für eine weiche Landung rückwärtsdehen, und dann für einen kraftvollen Abstoss zu einer harten Unterlage verzahnen.
Zum Sortiment gehört laut Firmen-Mitgründer David Allemann der mit unter 200 Gramm weltweit leichteste, voll gedämpfte Laufschuh. On ist bereits in 1000 Fachgeschäften in mehr als 20 Ländern vertreten.
Neue Optiksysteme
In der Kategorie Hightech/Biotech wurde Optotune ausgezeichnet. Die 2008 von drei ETH-Ingenieuren in Dietikon gegründete Firma hat sich laut Jury in kurzer Zeit zur führenden Firma für flexible optische Komponenten entwickelt.
Mit ihren Komponenten können Kunden neuartige Systeme entwickeln: Mit einem Speckle-Reduzierer lassen sich Laser als Lichtquellen einsetzen. Und mit der «fokusvariablen Linse» kann in optischen Systemen fokussiert oder gezoomt werden, ohne Linsen hin und her zu schieben.
Die beiden Produkte von Optotune werden beispielsweise in neuen Kinoprojektoren, 3D-Dentalkameras, Augenmessgeräten oder Laserbearbeitungsmaschinen eingesetzt.
Freude an Joiz
In der Kategorie Dienstleistungen ging der SEF Award an den 2009 gegründeten Fernsehsender Joiz aus Zürich. Mit seinem interaktiven Programm für die Zielgruppe der 15- bis 34-Jährigen verknüpfe Joiz Fernsehen mit Web, Mobile und Social Media. Es sei ein neu- und einzigartiges Social-TV, hiess es.
Anders als bei klassischen TV-Sendern partizipiere das Publikum aktiv am Programm. Die Joiz-Macher sprechen von «Viewsern», ein Wortspiel aus Viewer und User, also aus Zuschauer und Nutzer. Diese «Viewser» können über eine von Joiz entwickelte Technologie auch untereinander interagieren, was neue Werbeformen ermögliche.
So sei der Sender in der Schweiz bereits profitabel. 2013 ist Joiz auch in Deutschland auf Sendung gegangen. Die Internationalisierung soll mit Franchise-Nehmern weiter geführt werden.
Der Swiss Economic Award wird seit 16 Jahren vergeben und ist laut den Organisatoren bedeutendster Jungunternehmerpreis der Schweiz. In diesem Jahr haben sich 250 Jungfirmen aus der ganzen Schweiz für die mit 75’000 Franken dotierte Auszeichnung interessiert. Ein Drittel der Bewerbungen stammten aus dem Grossraum Zürich, 28 Prozent aus der Westschweiz.