Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat nach der Brandkatastrophe in Santa Maria drei Tage Staatstrauer angeordnet. Nach jüngsten Angaben starben 233 Personen bei dem Feuer in einem Nachtclub.
Rousseff war nach der Nachricht über die Tragödie direkt von Chile nach Santa Maria geflogen. Dort sprach sie in einem Gymnasium mit Familien und Freunden der Opfer.
Es kam zu erschütternden Szenen. Die Staatschefin nahm dabei Angehörige in den Arm. Sie wurde vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Marco Maia, begleitet. «Das ist die Art von Tragödie, die man sich nicht vorstellen kann», sagte er.
Eine für am Montag in Brasília geplante Feier anlässlich des Countdowns für die verbleibenden 500 Tage zum Anpfiff der WM in Brasilien wurde abgesagt.
Die Diskothek in Santa Maria war zu einer tödlichen Falle geworden, als um 2.30 Uhr am Sonntagmorgen ein Feuer ausbrach. Die meisten Menschen starben durch Rauchvergiftung. Über 100 Personen waren noch in Spitälern.
Die Mehrheit von ihnen leide an Rauchvergiftung. Etwa ein Fünftel der Verletzten habe bei dem Unglück Brandwunden erlitten, sagte Gesundheitsminister Alexandre Padilha. 30 Patienten seien an Atemgeräte angeschlossen.
Tödlicher Pyro-Effekt
Zu der Tragödie in der Universitätsstadt Santa Maria kam es nach ersten Erkenntnissen, als eine Band während ihres Auftritts eine Art Leuchtfackel als pyrotechnische Show-Einlage entzündete.
Die Funken setzen vermutlich das Dämmmaterial aus Isolierschaum an der Decke in Brand. Es verbreitete sich ein hochgiftiger Rauch, dem sofort viele der Nachtclub-Besucher zum Opfer fielen. Ein Mitglied der Band «Gurizada Fandangueira», die auf der Bühne spielte, kam ebenfalls ums Leben.
Die Feuerwehr erklärte, dass zum Zeitpunkt der Katastrophe eine wichtige Tür abgeschlossen war. In der Diskothek kam es zu einer Massenpanik. Zeugen berichteten zudem, dass die Sicherheitsleute des Nachtclubs am Anfang nur Besucher hätten herauslassen wollen, die auch ihre Rechnung bezahlt hätten.
In Brasilien ist es üblich, dass man Eintritt, Getränke und Essen auf einem eigenen Zettel vermerken lässt und erst beim Verlassen der Diskothek bezahlt.