Nach einem heroischen Comeback gewinnt GC zum dritten Mal den Schweizer Cup. Der Meister holt gegen Rychenberg Winterthur ein 1:6 auf und setzt sich 8:7 durch. Bei den Frauen gewinnt Dietlikon.
Lange sah es in der ausverkauften Berner Wankdorfhalle nach einer einseitigen Partie aus. Felix Buff traf bereits nach zwei Sekunden für die Winterthurer, innert sechs Minuten bauten sie den Vorsprung auf ein 3:0 aus und als Mikko Hautaniemi in der 25. Minute der sechste Treffer für den HCR gelang, sprach nur wenig für Meister GC.
Zumal die Defensive als Prunkstück der Winterthurer gilt. Sie stellten in der zu Ende gegangenen Qualifikation die beste Abwehr und kassierten als einziges Team der Liga weniger als 100 Gegentore. Diese defensive Disziplin zeichnete sie auch im Cupfinal aus – zumindest bis Spielhälfte. Als GC-Captain Luca Graf kurze Zeit später der zweite Treffer für die Stadtzürcher gelang, skandierten die GC-Fans optimistisch «Jetzt geht’s los». Und der Meister setzte tatsächlich zu einem Comeback an.
Innert zweieinhalb Minuten trafen Niko Juhola und Sandro Cavelti. Emil Julkunen sorgte schliesslich mit seinem Treffer in Überzahl noch vor der zweiten Pause dafür, dass die Spannung ins Zürcher Derby zurückkehrte. Die Equipe von Trainer Luan Misini hatte das Spielgeschehen nun im Griff. Michael Zürcher gelang fünf Minuten nach Wiederbeginn der Ausgleich, und schliesslich war es der überragende Finne Emil Julkunen, der GC erstmals in Führung brachte – nach sieben Toren in Serie.
Die Winterthurer versuchten zwar ohne Torhüter noch einmal offensiv Druck zu erzeugen, GC-Topskorer Joel Rüegger sorgte jedoch mit einem Treffer ins verwaiste Gehäuse für die Entscheidung. Mehr als der erneute Anschlusstreffer lag für die Winterthurer nicht mehr drin. Das Nachlassen nach vermeintlich beruhigender Führung wurde hart bestraft.
Für den HCR geht das Warten auf den ersten Titel seit 21 Jahren weiter. Die Grasshoppers können sich derweil zum dritten Mal nach 2011 und 2014 als Cupsieger feiern lassen.
Dietlikon schafft den Hattrick
Diesmal machten es die Dietlikerinnen besser. Hatten sie im letzten Jahr gegen Red Ants Winterthur im Schlussabschnitt noch einen 5:1-Vorsprung verspielt und erst im Penaltyschiessen reüssiert, liessen sie sich diesmal gegen Piranha Chur nicht aus der Ruhe bringen. Nach Toren von Evelyne Ackermann, Andrea Gämperli und Laura Mertsalmi führten sie nach zwei Dritteln mit 3:0.
Mit einem Doppelschlag zu Beginn des zweiten Abschnitts hatten die Topskorerin Gämperli und die Schwedin Mertsalmi früh für eine Vorentscheidung gesorgt. «Wir haben unsere Lehren gezogen», sagte Gämperli. Trotz zweier Möglichkeiten in Überzahl gelang es den Bündnerinnen nicht, die starke Monika Schmid im Tor der Dietlikerinnen zu bezwingen. Die Nationaltorhüterin parierte sämtliche 16 Schüsse, die auf ihr Gehäuse kamen.
Erstmals seit 2009 und dem 9:0 von Dietlikon gegen die Bern Capitals blieb eine Torhüterin in einem Final ohne Gegentor. Die 27-Jährige rückte sich indes nicht in den Vordergrund und sprach von einer «konzentrierten Teamleistung». Neben Schmid hatte eine andere Akteurin entscheidenden Anteil am dritten Cupsieg in Serie für Dietlikon: Die Flügelspielerin Isabelle Gerig spielte bei vier der fünf Tore den letzten Pass.
Im Schweizer Cup gelang den Zürcherinnen also das, was ihnen in der Meisterschaft in den entscheidenden Spielen zuletzt fünf Mal in Serie gegen Piranha Chur nicht gelingen wollte. Für die Zürcherinnen ist es der achte Cupsieg. Chur muss derweil weiter auf den zweiten Erfolg nach 2013 warten.