Die Zahl der Schweizer Todesopfer nach dem Attentat von Nizza ist auf drei gestiegen. Nach dem Tod eines Mädchens aus Yverdon-les-Bains VD hat der Kanton Waadt am Montag auch den Tod der Mutter des Kindes bestätigt.
Die Bundesbehörden bestätigten den Todesfall am Montagmorgen, wie der Kanton Waadt mitteilte. Der Waadtländer Staatsrat habe – in Zusammenarbeit mit Vertretern des Schweizer Konsulats und der Bundespolizei vor Ort – Massnahmen ergriffen, um der Familie und ihren Angehörigen zu helfen.
Man stehe dieser schwer getroffenen Familie weiterhin zur Seite, heisst es in dem Communiqué. Die Frau hatte nach dem Attentat am Donnerstagabend zuerst als vermisst gegolten. Der Vater und die zwei anderen Kinder der Familie, die ebenfalls in Nizza waren, befinden sich im Spital und stehen unter Schock.
Während der Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag hatte der Attentäter in Nizza einen Lastwagen in die Menge gelenkt und mindestens 84 Menschen getötet. Drei Personen aus der Schweiz kamen dabei ums Leben, neben der Mutter und ihrer Tochter starb auch eine 54-jährige Frau aus dem Tessin.
Kein Beweis für Kontakte zu Extremisten
Die französischen Ermittler haben derweil noch keine Beweise für Kontakte des Täters zu extremistischen Gruppierungen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hätten die Ermittler keine Belege für Verbindungen des Tunesiers zu «terroristischen Netzwerken» gefunden, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am Montagmorgen im Radiosender RTL.
Die Tat trage die Handschrift der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), sagte Cazeneuve. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein «sehr gewalttätiger» Psychopath nach einer raschen Radikalisierung ein «derart scheussliches Verbrechen» begehe.
Die französische Regierung geht davon aus, dass sich der Attentäter sehr schnell radikalisiert hat und dass er Helfer hatte, die ihn logistisch unterstützten und ihm auch eine Waffe besorgten. Mehrere Menschen wurden in Polizeigewahrsam genommen und wurden verhört.
Die IS-Miliz hatte den Anschlag am Samstag für sich beansprucht und den Täter als «Soldaten» des IS bezeichnet. Die Erklärung wird jedoch von Sicherheitsexperten als vage eingeschätzt und enthält kein Täterwissen.