Drohne und Kamera statt Fernglas und Klemmbrett: Mit kleinen Fluggeräten können Forscher Vogelkolonien genauer und einfacher zählen. Das haben australische Wissenschaftler an zwölf Kolonien von Pinguinen, Schwalben und Fregattvögeln getestet.
Auf den Bildern der Drohnen-Kameras liessen sich die einzelnen Tiere in ihren tropischen und polaren Lebensräumen einfacher zählen als mit der traditionellen Methode: dem Beobachten und Zählen per Fernglas oder mit blossem Auge.
Fazit der Forscher: Die moderne Methode könnte Wildtier-Zählungen revolutionieren – sie sei präziser und auch in unwegsamen Gelände einsetzbar. Das Team um Jarrod Hodgson von der Universität Adelaide berichtet darüber in den «Scientific Reports».
Meist höhere Zahlen
Mit Drohnen kamen sie demnach meist auf höhere Zahlen als mit der herkömmlichen Methode. Den Forschern zufolge kann das daran liegen, dass in Luftbildern keine Vögel den Blick auf ihre Artgenossen verdecken oder im Gelände versteckt sind.
«Das ist ein relativ neues Feld. In der Schweiz werden bisher keine Drohnen für Vogelzählungen eingesetzt», sagte Michael Schaad von der Vogelwarte Sempach der Nachrichtenagentur sda. «Zuvor wollen wir abklären, welchen Einfluss Drohnen auf die Vögel haben.»
Für unwegsames Gelände wäre die Methode sehr nützlich, so Schaad weiter. Mancherorts könnte ein Überflug mit der Drohne die Vögel weniger stören als das Betreten des Geländes. «Wir planen aktuell keine Projekte, in denen wir Drohnen einsetzen würden.»