Christoph Mauch, Sportchef bei Swiss Triathlon, sorgt am Rande einer Medienorientierung im House of Switzerland in Rio de Janeiro für verblüffende News.
Im Falle von erneuten Wetterkapriolen mit hohen Wellen könnte der Frauen-Triathlon bei Olympia in einen Duathlon umgewandelt werden.
Kaum gefährdet ist laut der aktuellen Prognose der Triathlon der Männer vom Donnerstag. Für diesen sind 26 Grad Celsius und nicht all zuviel Wind und keine Niederschläge angekündigt.
Der Triathlon der Frauen vom Samstag mit der Schweizer Goldmedaillen-Anwärterin Nicola Spirig dagegen könnte laut Mauch in einen Duathlon umgewandelt oder als Triathlon um einen Tag verschoben und am letzten Olympia-Tag (Sonntag) ausgetragen werden.
Für das Wochenende wird mit Wellen von bis zu drei Metern Höhe gerechnet, für das Männer-Rennen dagegen mit nur 1,2 Metern. Mauch: «Bei einem Duathlon würde das 1,5 km lange Schwimmen voraussichtlich durch einen 5-km-Lauf ersetzt.» Danach folgten 40 km Radfahren und 10 km Laufen.
Am Freitagabend Lokalzeit sollte bei einem weiteren Meeting der Veranstalter, des Weltverbandes sowie mit den Teamleitern der teilnehmenden Länder ein Entscheid fallen. Allenfalls könnte laut Mauch aber auch noch bis zu einer Stunde vor dem geplanten Rennbeginn (jeweils 16.00 Uhr Schweizer Zeit) das Programm beziehungsweise der Ablauf geändert werden.
Vor allem im Event der Frauen wäre ein Duathlon kein Nachteil aus Schweizer Sicht. Denn London-Olympiasiegerin Nicola Spirig hatte zuletzt angedeutet, dass sie im Radfahren und vor allem im Laufen selbst mit renommierten Männer-Profi mithalten kann.
Vom Scherz zur Realität?
Swiss Triathlon hatte am 1. April noch als damaliger Scherz auf der eigenen Homepage verbreitet, dass der olympische Triathlon in Rio wegen der unzureichenden Wasserqualität in einen Duathlon umgewandelt wird. Jetzt könnte dieses Szenario Tatsache werden – allerdings nicht wegen der Wasserqualität. «Die Wasserqualität ist laut einem Bericht des Triathlon-Weltverbandes aktuell sehr gut», betont François Willen, der Teamchef von Swiss Triathlon in Rio.
Auch Olympia-Teilnehmer Andrea Salvisberg verkraftete erste Schwimmtrainings in der Copacabana bestens: «Es war nicht allzu schlimm. Fakt ist, man sieht durch das Wasser hindurch.»