Dübendorf verlässt Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe

Dübendorf ZH folgt dem Beispiel Rorschachs SG und tritt aus der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) aus. Die SKOS habe «jegliche Realität zur heutigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation verloren», hielt die Sozialbehörde Dübendorfs fest.

Walter Schmid, Präsident der Konferenz für Sozialhilfe SKOS (Bild: sda)

Dübendorf ZH folgt dem Beispiel Rorschachs SG und tritt aus der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) aus. Die SKOS habe «jegliche Realität zur heutigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation verloren», hielt die Sozialbehörde Dübendorfs fest.

Dübendorf tritt per 31. Dezember 2013 aus der SKOS aus. Die Verbindlichkeiten der kantonalen Gesetzesvorlagen im Zusammenhang mit den Sozialhilfeleistungen werden auch nach einem Austritt «vollumfänglich gewahrt», heisst es in der Mitteilung.

Die Sozialbehörde Dübendorf stehe klar zu einer «anständigen und wirksamen Sozialhilfe als letztem Netz der Sozialversicherungen». Ebenso klar setze sie sich aber gegen Missbrauch und gegen renitente Sozialhilfebezüger ein.

Vorfälle wie jener kürzlich in Berikon AG trügen dazu bei, dass sich immer mehr Gemeinden vom privaten Fachverband distanzierten. Die Gemeinde Berikon wurde vom Bundesgericht zurückgepfiffen, nachdem sie einem heute 22-jährigen, unkooperativen Mann die Sozialhilfe gestrichen hatte.

Unter Beschuss geriet in Zusammenhang mit diesem Fall auch SKOS-Präsident Walter Schmid, der erklärte, dass auch schwierige Menschen Anspruch auf Sozialhilfe hätten, nicht nur brave.

Die so genannten SKOS-Richtlinien haben empfehlenden Charakter. Verbindlich werden sie erst durch die kantonale Gesetzgebung, die kommunale Rechtsetzung und die Rechtsprechung. Unter den rund 1000 Vereins-Mitgliedern sind alle 26 Kantone und ein Grossteil der Städte und Gemeinden.

Nächster Artikel