Wegen der anhaltenden Dürre ist in Bolivien ein zweiter See ausgetrocknet. Vom eigentlich 135 Quadratkilometer grossen Uru-Uru-See bei Oruro sei bis auf wenige Meter breite Wasserflecken nichts übrig geblieben, berichtete die Zeitung «El Deber» am Freitag (Ortszeit).
Vor neun Monaten war nur 50 Kilometer weiter südlich der See Poopó, mit 2300 Quadratkilometern der zweitgrösste Boliviens, ausgetrocknet. In der 200 Kilometer nördlich liegenden Hauptstadt La Paz haben rund 400’000 Menschen seit mehr als zwei Wochen keine Wasserzufuhr mehr.
Der Wasserspiegel der drei Stauseen um La Paz fiel auf ein Drittel des normalen Niveaus. Die Behörden kündigten für kommende Woche die Verteilung von täglich drei Millionen Liter Wasser für die Hauptstadtbewohner mithilfe von Tankwagen an, wie die Nachrichtenagentur ABI berichtete.
In La Paz kam es wiederholt zu Protesten wegen angeblich mangelnder Voraussicht der Regierung. Staatschef Evo Morales erklärte am Montag einen Dürrenotstand, um den Folgen der grössten Trockenheit seit 1980 entgegenzuwirken.