Die Welt muss sich wegen des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums zunehmend auf extreme Wetterbedingungen wie Flutkatastrophen, Dürren und Hitzewellen einstellen. Eine Studie der britischen Royal Society sagt voraus: Ihre Zahl wird sich bis 2100 verdreifachen.
Betroffen seien vor allem weniger entwickelte Länder in Ost-, West- und Zentralafrika sowie Südostasien, heisst es in dem 120 Seiten starken Bericht, der am Mittwoch in London vorgestellt wurde.
Wenn sich die Zahl extremer Hitzewellen im Vergleich zu heute verdreifacht, seien dadurch vor allem ältere Menschen über 65 Jahre in Gefahr. Durch die wachsende Erdbevölkerung seien mehr Menschen als bisher betroffen.
Auch die Auswirkungen auf die Landwirtschaft drohten verheerend zu werden – unter anderem werde das Arbeiten im Freien in einigen Regionen über längere Zeiträume unmöglich.
Keine passenden Mittel
«Wir haben keine passenden Mittel gegen die Wetterextreme, die wir gegenwärtig beobachten und schon jetzt sind viele Menschen extrem anfällig», sagte Professorin Georgina Mace vom University College London, die dem Pool von Autoren aus Universitäten in aller Welt für die Studie der Royal Society vorsteht. Die Regierungen auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene müssten jetzt handeln.
In vielen Fällen seien Ingenieurlösungen angezeigt, etwa der Bau von Dämmen oder Flutsperren. Sie müssten allerdings mit Lösungen verknüpft werden, die das Ökosystem betreffen, etwa die Anpflanzung bestimmter Baumarten.
Diese Ansätze seien auch in armen Ländern erschwinglicher und brächten zahlreiche positive Nebeneffekte. «Wir müssen aufpassen, das der Bau grosser Ingenieurprojekte uns nicht nachlässig macht», sagte Nancy Grimm, Mitautorin der Studie von der Arizona State University in den USA.