Nie steht Monika Dumermuth auf dem Podest eines Weltcuprennens. Doch in der ersten Woche der Heim-WM 2003 in St. Moritz befindet sich die Berner Speed-Fahrerin im Fokus der breiten Öffentlichkeit.
Die damals 25-Jährige aus Unterlangenegg sicherte sich mit den Rängen 2, 1 und 2 in den drei Abfahrtstrainings unerwartet einen Startplatz und zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Sie habe an diesen paar WM-Tagen so viele Interviews wie nie zuvor gegeben, erzählt Dumermuth. Im Rennen, in dem Corinne Rey-Bellet die Silbermedaille gewann, klassierte sich die Berner Oberländerin als Zehnte.
Tipptopp sei das eigentlich gewesen, so Dumermuth. Doch nach den starken Trainingsfahrten hatte sie sich insgeheim doch eine bessere Rangierung erhofft. «Diese Wartezeit, bis ich mit der Nummer 29 ins Rennen startete, werde ich nie mehr vergessen.» Mit Gedanken an das möglicherweise bevorstehende «Rennen meines Lebens» sei es schwierig gewesen, locker zu bleiben.
Mit rund sieben Zehnteln Rückstand auf Weltmeisterin Mélanie Turgeon war die Bernerin in St. Moritz der Weltelite zeitlich so nahe wie noch nie. «Es waren einmalige Tage mit all diesen Leuten, die sich für dich freuten. Das hat mich damals gepusht, und noch jetzt zehre ich manchmal davon», sagt Dumermuth, die sich in ihrer Karriere durch drei Kreuzbandrisse und zwei Beinbrüche immer wieder zurückgeworfen sah.
Trotz Rang 4 nicht an WM 2009
In der Saison 2008/09 befand sich Dumermuth auf Kurs, das Podest doch noch erstmals zu erklimmen. Am nächsten dran war sie Ende Januar 2009 in Cortina als Super-G-Vierte, als ihr nur fünf Hundertstel zur drittklassierten Teamkollegin Andrea Dettling fehlten. Dennoch durfte sie einige Tage später den Super-G an der WM in Val d’Isère zu ihrer riesigen Enttäuschung nicht fahren. Und wiederum nur wenige Tage danach bedeutete ein Trainingssturz mit Verletzungsfolge das vorzeitige Saisonende.
Dem fehlenden Quäntchen Glück, das es im Sport eben auch brauche, trauere sie nicht nach. «Mit Ausnahme der vielen Verletzungen würde ich alles nochmals genau gleich machen.» Nach ihrem lange vorher geplanten Rücktritt im Frühling 2010 nahm sich Dumermuth zwei Wochen Zeit, um aufzuräumen. Danach erfolgte umgehend der Einstieg in den elterlichen Bauernbetrieb, den sie schon 2011 zusammen mit ihrem langjährigen Lebenspartner Stephan Mooser übernahm. Dieser war zu Weltcup-Zeiten auch ihr Servicemann.