Ein mit einer 15-jährigen Schülerin nach Frankreich durchgebrannter und dort festgenommener britischer Mathelehrer wird an sein Heimatland ausgeliefert.
Ein Gericht im südwestfranzösischen Bordeaux erklärte einen von Grossbritannien ausgestellten europäischen Haftbefehl wegen mutmasslicher Kindesentführung am Donnerstag für gültig. Es ordnete die Auslieferung des 30-Jährigen an.
„Das ist genau die Entscheidung, die wir erwartet haben“, sagte der französische Anwalt des Lehrers. Die französischen Behörden haben drei Tage Zeit, den Gerichtsbeschluss umzusetzen.
Der Mathelehrer und seine Schülerin waren am 20. September im Auto des Lehrers von Sussex nach Dover gefahren und mit der Fähre ins französische Calais übergesetzt. Einen Tag später trafen sie in Bordeaux ein.
In dem aufsehenerregenden Fall stellten die britischen Behörden einen europäischen Haftbefehl aus. Vor knapp einer Woche griff die französische Polizei das Paar dann in der Innenstadt von Bordeaux auf, wo der Lehrer eine Arbeit suchte.
Er stimmte seiner Auslieferung nach Grossbritannien zu, wo ihm drei Jahre Haft drohen. Die 15-Jährige ist bereits nach Grossbritannien zurückgekehrt. Die Beziehung zwischen dem verheirateten Lehrer und seiner Schülerin begann offenbar nach einer Klassenfahrt im Februar.
Eine Beziehung der beiden ist in Grossbritannien strafbar, in Frankreich wegen des Mindestalters von 15 statt 16 Jahren aber nicht.