Dutzende Demonstranten bei Auseinandersetzungen in Madrid verletzt

Nach den Massenprotesten gegen neue Sparmassnahmen in Spanien sind in Madrid 15 Menschen festgenommen worden. Mindestens 39 Personen sind bei Zusammenstössen mit der Polizei in der Nacht auf Freitag verletzt worden, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.

Polizisten und ein Demonstrant in Madrid (Bild: sda)

Nach den Massenprotesten gegen neue Sparmassnahmen in Spanien sind in Madrid 15 Menschen festgenommen worden. Mindestens 39 Personen sind bei Zusammenstössen mit der Polizei in der Nacht auf Freitag verletzt worden, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.

In Madrid hatte die Polizei Gummigeschosse eingesetzt, um Demonstranten vom Parlamentsgebäude fernzuhalten. Einige von ihnen setzten Abfallcontainer in Brand und warfen Dosen und andere Gegenstände auf die Sicherheitskräfte.

Angestellte des Öffentlichen Dienstes und Gewerkschafter schwenkten in Madrid spanische Flaggen mit Trauerflor. Auf Transparenten war zu lesen: „Nein zu den Kürzungen“ und „Ihr habt uns ruiniert“. Die Beamtin Isabel Urbelz schimpfte darüber, dass ihr von der Regierung das Weihnachtsgeld gestrichen worden sei. „Ich bin empört. Ich bin wütend. Warum können sie nicht woanders kürzen?“, sagte die 54-Jährige.

Zehntausende hatten in 80 spanischen Städten am Donnerstag bis in den späten Abend hinein gegen die jüngsten Sparmassnahmen der Regierung protestiert. Die Mehrzahl der Kundgebungen war friedlich verlaufen.

Heftige Debatte im Parlament

Zuvor hatte das Parlament ein weiteres Sparpaket in Höhe von 65 Milliarden Euro bis 2015 gebilligt. Vorgesehen sind unter anderem Lohnkürzungen im Öffentlichen Dienst und eine Erhöhung der Umsatzsteuer.

„Es ist an der Zeit zu sagen, wie es ist“, sagte Finanzminister Cristóbal Montoro zu Beginn der Debatte. „Die Finanzierung öffentlicher Leistungen mit weiteren Schulden wird uns vernichten.“

Der sozialistische Oppositionsführer Alfredo Pérez Rubalcaba warf der Regierung am Donnerstag Hörigkeit gegenüber der Europäischen Union vor. „Nehmen Sie ein Flugzeug nach Brüssel und sagen Sie denen, dass die Kürzungen Barbarei sind“, sagte er an das Kabinett gerichtet.

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