Im dürregeplagten Kalifornien kämpfen Tausende Feuerwehrleute gleich an mehreren Stellen gegen Waldbrände an. Die seit Tagen tobenden Flammen haben ganze Landstriche verkohlt, Dutzende Häuser zerstört und Tausende Menschen in die Flucht geschlagen.
Das «Sand Fire» im hügeligen Hinterland um Santa Clarita, nördlich von Los Angeles, hat eine Fläche von mehr als 13’000 Hektar Land erfasst. Nach Angaben der Behörden vom Montag brannten in dem Gebiet mindestens 18 Häuser ab. 10’000 weitere Gebäude wurden evakuiert, mehrere Strassen vorsorglich gesperrt.
Im malerischen Big Sur, an der Pazifikküste zwischen Los Angeles und San Francisco, fegten die Flammen über ein kleineres Waldgebiet hinweg und legten 20 Gebäude in Schutt und Asche. 1650 Häuser seien in der Region noch bedroht, teilte die Einsatzzentrale mit.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichte Satellitenaufnahmen, die das Ausmass der Zerstörung in Südkalifornien zeigen. Ein grössere Fläche ist schwarz verkohlt, am Rand ist dichter Rauch zu sehen.
Die Gesundheitsbehörden wies vor allem ältere und kranke Menschen in Santa Clarita an, in ihren Häusern zu bleiben. Körperliche Anstrengung im Freien sollte wegen der Rauchbelastung vermieden werden.
Entwarnung in einigen Gebieten
Nach einem dreitägigen Kampf gegen die Flammen gab die Feuerwehr in einigen Gebieten Entwarnung. Am Montagabend (Ortszeit) sollten Anwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren dürfen.
Bruce Sanborn und seine Partnerin Suzi Fox erzählten der «Los Angeles Times», dass sie nur noch eine Ruine ihres Hauses vorfinden würden. Nachdem sich die Winde plötzlich drehten, hätten sie in der Nacht zum Samstag blitzschnell ihr Haus verlassen müssen.
«Wir rasten nur so den Berg runter», sagte Fox der Zeitung. Auf Fernsehbildern in den Nachrichten hätten sie später sehen können, dass ihr Haus vollständig abgebrannt war.
Nicht alle Anwohner folgten dem Aufruf der Behörden, die Gefahrenzone rechtzeitig zu verlassen. In einem ausgebrannten Auto vor einer Hauseinfahrt fanden Einsatzteams die Leiche eines Mannes, wie US-Medien berichteten. Eine Autopsie sollte die genaue Todesursache klären.
Kalifornien leidet seit fünf Jahren unter einer Rekord-Dürre. Bäume und Büsche sind ausgedörrt und gehen beim kleinsten Funken in Flammen auf.