Bei einem Anschlag von Extremisten auf das jemenitische Verteidigungsministerium sind Dutzende Menschen getötet worden. Unter den Toten sind auch Ärzte und Patienten eines Militärspitals, das auf dem Gelände des Ministeriums liegt.
Ein Selbstmordattentäter drang mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto in den Komplex im Zentrum der Hauptstadt Sanaa ein. Die mit Armeeuniformen bekleideten Insassen eines zweiten Wagens hätten dann im Innern des Gebäudekomplexes das Feuer eröffnet, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Wie ein anderer Vertreter der Sicherheitskräfte sagte, gelang es den Angreifern, bis zu einem Militärspital und zu zwei weiteren Gebäuden auf dem Gelände vorzudringen. Über dem Verteidigungsministerium stieg nach der Explosion dichter Rauch auf, der gesamte Komplex wurde abgeriegelt. Das Vorgehen der Attentäter erinnert an eine häufig vom Terrornetzwerk Al-Kaida eingesetzte Strategie.
Das Ministerium erklärte auf seiner Website, die Lage in dem Gebäudekomplex sei wieder unter Kontrolle. Verteidigungsminister Mohammed Nasser hält sich derzeit mit einer Delegation in den USA auf.
Spitalpersonal und Patienten getötet
Zunächst war von mindestens 20 Toten die Rede gewesen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen erlagen einige der Verwundeten jedoch in einem Spital ihren Verletzungen, so dass die Zahl der Toten auf mindestens 25 stieg.
Lokale Medien meldeten unter Berufung auf Spitalärzte, bei dem Angriff seien im Al-Awadi-Militärspital gezielt mehrere Ärzte, Krankenschwestern und Patienten getötet worden. Dutzende Menschen seien verletzt worden.
Ein 90-jähriger Bruder von Jemens Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi, der in der Klinik behandelt wurde, überlebte demnach die Attacke. Nach Angaben des Staatsfernsehens machte sich der Präsident gemeinsam mit seinen Sicherheitsberatern persönlich ein Bild vom Tatort.
Hadi habe Ermittlungen angeordnet, erste Ergebnisse würden innerhalb von 24 Stunden vorgelegt. Dem Bericht zufolge machten sich die Attentäter Bauarbeiten an der westlichen Einfahrt zu dem Gelände zunutze.
Im Jemen haben in den vergangenen Monaten Angriffe auf Polizei und Armee zugenommen, vor allem im Süden und Osten des Landes. Die Behörden machen in der Regel die Extremistengruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel dafür verantwortlich.